Verdächtige Flugzeuge

Alarmstarts in Österreich: Eurofighter steigen auf

Plötzlicher Einsatz über Österreich: Gleich zwei Mal mussten am Mittwoch zwei Eurofighter des Bundesheeres aufsteigen. In beiden Fällen blieb der Funkkontakt zu den Boeing-Maschinen aus.

Um 11.50 Uhr erfolgte ein sogenannter „Alarmstart 2“, nachdem der Funkkontakt zu einer Boeing 737 abgerissen war. Die Maschine war auf dem Weg von Ungarn nach Dublin. Nur wenige Minuten später konnte Entwarnung gegeben werden – doch der Vorfall zeigt, wie sensibel die Luftraumüberwachung funktioniert.

Crew reagierte nicht auf Funkanfragen
Wie Bundesheer-Pressesprecher Michael Bauer auf X (vormals Twitter) mitteilte, wurde der Alarmstart ausgelöst, weil die Crew der Boeing nicht auf Funkanfragen reagierte. Um 11.57 Uhr – also sieben Minuten nach Auslösen des Alarms – gelang die Wiederherstellung der Verbindung, der Einsatz wurde daraufhin beendet.

Funkstille im Himmel: Das Bundesheer jagte eine stumme Passagiermaschine.(Bild: Sepp Pail)

Und dann der nächste Einsatz ...
Doch dem nicht genug, kam es kurze Zeit darauf erneut zu einem Einsatz der Luftabwehr. Um 14.44 Uhr stiegen die Abfangjäger erneut auf – Grund war erneut der fehlende Funkkontakt. Eine Boeing 737 auf dem Weg von Antalya nach Amsterdam konnte zunächst nicht erreicht werden. Auch hier konnte der Einsatz aber rasch wieder beendet werden.

Wie Bauer weiter ausführte, fliegt bei solchen Einsätzen ein Eurofighter neben dem Flugzeug, während der zweite die Maschine von hinten absichert. Reagiert das zivile Flugzeug auch dann nicht, kann es zur Landung gezwungen werden. „So weit ist es aber noch nie gekommen“, betonte der Sprecher.

Kein Einzelfall
Der Vorfall ist kein Einzelfall: Jährlich durchqueren rund 1,3 Millionen Flugzeuge den österreichischen Luftraum. Etwa alle sieben bis zehn Tage müssen Abfangjäger des Bundesheeres aufsteigen, um verdächtige oder nicht erreichbare Maschinen zu kontrollieren.