Eine Einrichtung für psychisch Kranke und suchtkranke Menschen wäre in Salzburg dringend nötig, weil viele auf der Warteliste für eine stationäre Behandlung stehen. Derzeit fehlt aber das Geld dafür. Die Anwohner kämpfen weiter gegen ein Pflegeheim an.
Im Salzburger Stadtteil Taxham gehen schon wieder die Wogen hoch! Grund ist der Prüfbericht des Landes zu einer möglichen Einrichtung für ältere, psychisch kranke Menschen oder Suchtkranke. Der Bericht ist zum einen sehr positiv, 30 Plätze könnten in dem leer stehenden Seniorenheim entstehen. Zum anderen fehlt aber momentan das Geld, um das Projekt umsetzen zu können.
Die Anrainer haben wie berichtet schon ihren Unmut über die Einrichtung geäußert und wollen diese unbedingt bekämpfen. „Dass der Prüfbericht positiv ausgefallen ist, ist keine Überraschung, wenn das Land eine soziale Einrichtung machen will“, sagt Jürgen Tula und fügt hinzu: „Es wäre aber nicht fair, die Menschen direkt bei einem Drogenbrennpunkt zu platzieren und ihnen somit einen leichten Zugang zu ermöglichen.“ Die Drogenproblematik in der Bolaringsiedlung wird nach seinen Beobachtungen immer schlimmer.
Wir werden das Geld für die Einrichtung haben müssen. Diese muss jetzt gezielt umgesetzt werden. Auch die Stadt Salzburg steht bereit.
Max Maurer (SPÖ)
Bild: Markus Tschepp
Auf der anderen Seite fordert die Opposition im Landtag vehement die Errichtung der Einrichtung, „Es ist immer Geld vorhanden. Es kommt nur darauf an, wie man es einsetzt“, ist sich SPÖ-Klubobmann Max Maurer sicher. Er sieht die FPÖ gefordert, das Heim endlich zu schaffen. Viele Betroffene haben keine stationären Plätze für die Behandlung und müssen auf der Warteliste ausharren.
„Behandlung in Spitälern ist wesentlich teurer“
Ein Umstand, den Salzburgs Stadträtin Andrea Brandner ebenso scharf kritisiert. Die Stadt wäre für die Einrichtung bereit. Auch die Kommunisten wollen den teuren Leerstand des Hauses beendet sehen. „Jeder Tag, den die Landesregierung weiter untätig bleibt, kostet Geld, weil die Betroffenen ungleich teurer in Spitälern untergebracht werden müssen“, sagt KPÖ-Sozialsprecher Markus Walter.
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