In vier Bundesländern

Diskontkette rutscht vor Weihnachten in die Pleite

Wirtschaft
23.12.2025 10:36

Der Textildiskonter Higgins, erst Ende August in gleich vier österreichischen Bundesländern gestartet, schließt bald für immer seine Pforten. Denn die Mutterfirma Panthax GmbH mit Sitz in Wien ist pleite. Kurz vor Weihnachten gab der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bekannt, „dass über das Vermögen der Firma Panthax GmbH beim Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren beantragt wurde“.

Eigentlich waren alle Zutaten für einen großen Erfolg angerichtet: Als die Mode- und Schuhhandelskette Higgins am 28. August gleich zehn Filialen in vier heimischen Bundesländern aufsperrte, wollte sie mit niedrigen Preisen viel Kundschaft anziehen und anderen Händlern rasch Marktanteile abluchsen. „Wer mehr zahlt ist dümmer ... immer!“, so der Werbeslogan von Higgins. Das Konzept: Ein Sortiment, bestehend nicht nur aus Eigenmarken, sondern auch aus Weltmarken wie Puma, Levi‘s und Crocs.

Geschäfte in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg
Doch der Handel ist gnadenlos, der Plan ging nicht auf und die Firma schlitterte nun ins Konkursverfahren. 56 Dienstnehmer sind betroffen. „Die Löhne und Gehälter wurden bis einschließlich November 2025 bezahlt“, heißt es vom AKV. Und weiter: „Der Geschäftsbereich umfasst den Verkauf von Bekleidung, Schuhen, Accessoires und Freizeitartikeln. Die Gesellschaft vertreibt ihre Produkte sowohl stationär in Filialen in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg als auch durch verschiedene Vertriebswege, darunter Direktvertrieb, indirekter Vertrieb und Multikanalvertrieb“.

Die Umsätze blieben deutlich hinter den Prognosen zurück
Doch warum rutschte die Panthax GmbH in die Pleite? Dafür gibt es laut AKV mehrere Gründe: „Zum einen blieben die Umsätze in den ersten Monaten deutlich hinter den prognostizierten Werten zurück, auch in umsatzstarken Zeiten wie dem Schulbeginn und dem Weihnachtsgeschäft. Zum anderen führten unerwartet hohe Bau- und Ausbaukosten zu einer erheblichen Belastung der Liquidität, da die Investitionen die ursprünglichen Planungen überschritten. Zusätzlich belasteten hohe Fixkosten die Gesellschaft weiter, während die Einnahmen nicht ausreichten, um diese zu decken. In Kombination mit der fehlenden Liquidität und den unrealistischen Umsatzprognosen führte dies schließlich zur Insolvenz“.

Der deutsche Unternehmer Sven Voth (links) wollte mit der neuen Kette „Higgins“ noch einmal ...
Der deutsche Unternehmer Sven Voth (links) wollte mit der neuen Kette „Higgins“ noch einmal durchstarten.(Bild: DI (FH) Robert Fritz // derfritz)

Laut einer vorliegenden Gläubigerliste geht man von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro aus, rund 220 Gläubiger sind betroffen. Und weiter heißt es laut AKV: „Die Antragstellerin beabsichtigt gegenwärtig die Schließung des Unternehmens. Derzeit wurde kein Antrag auf Sanierung eingebracht.“

Hinter „Higgins“ steckte ein prominenter Unternehmer
Dabei steckte ein prominenter Unternehmer hinter der Marke „Higgins“: Der Deutsche Sven Voth, der einst die erfolgreiche Streetwear- und Sneaker-Kette Snipes aufbaute, bevor er seine Anteile verkaufte. Danach verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach Wien, weshalb das neue Projekt auch in Österreich gestartet war.

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