In der Gemeinde Kaprun liegt der Fokus in den nächsten Jahren auf dem Volksschulbau. Dafür muss man sogar einen Kredit aufnehmen. Es werden sogar Projekte verschoben, die die Gemeinde wegen der Pleite der Hotelkette Alpin Family gerne im kommenden Jahr umsetzen hätte können...
Die Alpin-Family-Hotelkette ist pleite – die Nachricht traf Kaprun völlig unverhofft. Und damit war die 3150-Einwohner-Gemeinde oft negativ in den Schlagzeilen. Das ärgert Ortschef Domenik David: „Unser Ort und der wichtige Tourismus haben jetzt ein schlechtes Image. Dabei ist das bei uns wirklich noch in einem guten Verhältnis, der Tourismus floriert, die Arbeitsplätze sind auch da.“
Wir haben bei der Alpin Family Kommunalsteuer in Höhe von 25.000 Euro offen und kriegen nur 5000 Euro. Die restlichen 20.000 fehlen uns, das wäre ein Spielplatz

Domenik David, Bürgermeister von Kaprun (SPÖ)
Bild: Kerstin Jönsson
3,2 Millionen Euro nimmt die Gemeinde an Kommunalsteuer ein. Ein hoher Teil stammt von den Tourismusbetrieben. Geht einer pleite, so spürt die Gemeinde das: „Wir haben bei der Alpin Family Kommunalsteuer in Höhe von 25.000 Euro offen und kriegen nur 5000 Euro. Die restlichen 20.000 fehlen uns – das wäre ein Spielplatz. Ich bin nur froh, dass keine Kleinbetriebe mit in die Pleite gezogen wurden.“
Einstimmiger Beschluss für Millionenkredit
Der Fokus in Kaprun liegt aber nicht auf einem Spielplatz, sondern auf dem Neubau der Volksschule. 27,4 Millionen Euro brutto kostet das Projekt – die Summe lässt erahnen, dass viel mehr drinnen steckt, als „nur“ eine Schule.
David erzählt: „Da ist der Abriss inbegriffen, der Neubau, das Ausweichquartier für die Volksschüler, zwei Krabbelgruppen, eine Schul- und Vereinsturnhalle, eine Tiefgarage und Räume für die Nachmittagsbetreuung.“ Zirka neun Millionen Euro erhält Kaprun vom Land. Einen Teil berappt die Gemeinde aus Rücklagen, die Sprengelgemeinden zahlen auch ihren Obolus. Für zwölf Millionen Euro wird ein Kredit aufgenommen.
„Wir waren uns in der Gemeindevertretung einig, es stehen alle Fraktionen hinter dem Projekt und damit hinter dem Kredit. Anders geht sich das einfach nicht aus.“
Dass die Gemeindemittel weniger werden, müsse man in Kauf nehmen. Kleinere Projekte werden verschoben. Die Neugestaltung eines Kreisverkehres etwa oder eben ein Spielplatz. Und Arbeiten an der Infrastruktur werden künftig auf zwei Jahre gestreckt.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.