Die Insolvenz von 123 Shared Mobility schlägt breite Wellen. Auch bei der Arbeiterkammer Salzburg türmen sich, wie berichtet, die Beschwerden. Der Anbieter von Miettransportern kassierte etwa „Strafen“ für Schnellfahren und Rauchen ab. Konsumentenschützer geben jetzt Tipps für Betroffene.
Die Beschwerdeflut betroffener Salzburger, die Opfer der fragwürdigen Geschäftspraktiken von 123-Transporter wurden, ebbte auch in Salzburg zuletzt nicht ab. „Wir hatten am Tag an die zehn Anfragen“, so Bettina Pichler, Konsumentenschützerin bei der AK in Salzburg.
Die „Krone“ berichtete: In der Kritik stehen Vertragsstrafen für Schnellfahren mit einem geliehenen Transporter oder Rauchen in den Fahrzeugen. Es sei fragwürdig, ob ein privater Anbieter behördliche Aufgaben übernehmen könne, so Juristen. Gemessen wird mit eingebauten, nicht geeichten GPS-Geräten.
Und auch vermeintliche Raucher staunten nicht schlecht: „Ein Bypass-Patient hat eine Strafe bekommen. Er hat noch nie geraucht“, so Pichler. Besonders kurios: Ein Kunde sollte für nicht „ordnungsgemäßes Zurückgeben“ eines Kleinbusses zahlen. Er hatte ihn aber nie in Betrieb genommen, weil er sich nicht öffnen ließ. Probleme gab es außerdem mit Rückforderungen von Kautionen.
Die Justiz ermittelt seit Anzeigen in Niederösterreich. Der Chef der Firma 123 Shared Mobility GmbH mit Sitz in Ternitz (Niederösterreich) steht unter Betrugsverdacht. Am Montag wurde schließlich Konkurs eingereicht.
Auch in Salzburg zittern jetzt unzählige Opfer. Tipp: Betroffene sollen sich beim Masseverwalter melden und selbst bei Gericht Forderungen einbringen (die Gebühr beträgt 31 Euro). Dafür sei kein kostenpflichtiger Dienst eines Gläubigerschutzes notwendig, so die AK, die Hilfe anbietet. Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent in Aussicht gestellt.
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