„Wie Tiere“ behandelt?

Israel wirft Thunberg „dreiste Lügen“ vor

Außenpolitik
05.10.2025 16:56

Israels Außenministerium weist Vorwürfe der festgenommenen Gaza-Aktivisten, wonach sie „wie Tiere“ behandelt worden seien, als „dreiste Lügen“ zurück. 

Die israelische Marine hatte am Freitag das letzte der insgesamt 42 Boote der „Global Sumud Flotilla“ abgefangen. Mehr als 400 Besatzungsmitglieder aus Dutzenden Ländern wurden in Gewahrsam genommen, darunter auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Die 22-Jährige soll gegenüber schwedischen Repräsentanten behauptet haben, zu wenig Essen und Trinken erhalten zuhaben. Sie habe auch wegen Bettwanzen Hautausschlag bekommen und lange Zeit „auf harten Oberflächen“ sitzen müssen, wie die britische „Guardian“ berichtet.

Greta Thunberg an Bord eines Segelbootes Richtung Gazastreifen
Greta Thunberg an Bord eines Segelbootes Richtung Gazastreifen(Bild: AP/Salvatore Cavalli)

Aktivisten behaupten: Thunberg wurde geschlagen
Andere Aktivisten gaben dem Bericht zufolge an, Thunberg sei an den Haaren geschleift und geschlagen worden. Man habe sie auch gezwungen, eine israelische Flagge zu küssen. Ähnliche Vorwürfe wurden auch mit Blick auf weitere pro-palästinensische Aktivisten geäußert.

Die Aktivisten aus zahlreichen Ländern – darunter auch vier Österreicher, die noch in Israel weilen – wollten eigenen Angaben zufolge Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen. Israel hatte angeboten, die Hilfslieferungen über Häfen außerhalb des Gazastreifens an Land und von dort aus in das palästinensische Küstengebiet zu bringen. Die Aktivisten lehnten das mit der Begründung ab, Israels Blockade des Gazastreifens sei völkerrechtswidrig.

Wurde Greta Thunberg in israelischer Haft misshandelt? Mitstreiter der Gaza-Hilfsflotte ...
Wurde Greta Thunberg in israelischer Haft misshandelt? Mitstreiter der Gaza-Hilfsflotte behaupten das zumindest.(Bild: EPA/GEORGI LICOVSKI)

Israel: Greta hat sogar darauf bestanden, Haft zu verlängern
In der Stellungnahme des israelischen Außenministeriums heißt es: „Die Behauptungen über die Misshandlung Thunbergs und anderer Inhaftierten der Hamas-Sumud-Flottille sind dreiste Lügen.“ Alle Rechte der Inhaftierten seien „vollständig gewahrt“ worden. „Interessanterweise haben Greta selbst und andere Inhaftierte sich geweigert, ihre Abschiebung zu beschleunigen, und darauf bestanden, ihren Aufenthalt in Gewahrsam zu verlängern. Greta hat sich außerdem bei den israelischen Behörden über keine dieser absurden und haltlosen Anschuldigungen beschwert – weil sie nie stattgefunden haben.“

Israels Polizeiminister Otamar Ben-Gvir sagte dagegen, die Aktivisten sollten die Haftbedingungen „deutlich zu spüren bekommen und sich zweimal überlegen, bevor sie sich wieder Israel nähern“. Sein Fazit: „Wer geglaubt hat, hierherzukommen und einen roten Teppich und Fanfaren zu bekommen – der irrt sich.“

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