„Wie Tiere behandelt“
Gaza-Aktivisten werfen Polizei Misshandlung vor
Italienische Aktivistinnen und Aktivisten, die an Bord der gestoppten Gaza-Hilfsflotte waren, haben Israels Polizei Misshandlung vorgeworfen. „Wir wurden wie Tiere behandelt. Man lachte über uns, beschimpfte und schlug uns (...)“, sagte Paolo Romano, der im lombardischen Regionalrat tätig ist.
„Es gab Misshandlungen seitens der Polizei. Man hat uns behandelt, wie sie sonst Terroristen oder Palästinenser behandeln“, sagte auch Cesare Tofani, der gemeinsam mit Romano wieder nach Rom zurückgekehrt ist. Insgesamt waren 26 Aktivistinnen und Aktivisten aus Italien von Israel festgehalten und am Samstag freigelassen worden. Ein Teil von ihnen muss noch auf die Abschiebung warten, weil sie das israelische Formular für eine freiwillige Ausreise nicht unterzeichnet haben. Das Außenministerium bemüht sich derzeit um ihre Freilassung.
Das italienische Rechtsteam der Global Sumud Flotilla hat unterdessen eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Rom eingereicht. „Es handelte sich um eine Entführung, denn eine Festnahme setzt eine Straftat voraus – aber in diesem Fall war keine Straftat begangen worden“, sagte Anwältin Alessandra Delia am Samstagnachmittag.
Hier sehen Sie ein Statement der Global Sumud Flotilla:
Österreicher noch in Israel
Dutzende pro-palästinensische Aktivistinnen und Aktivisten sind in die Türkei verfrachtet worden, darunter Staatsangehörige aus den USA, Großbritannien, der Schweiz, Jordanien und arabischer Länder. Die vier österreichischen Aktivistinnen und Aktivisten sind laut dem Außenministerium in Wien in Israel. Sie seien „unversehrt“, die Auslandsvertretung habe sie besucht, hieß es. Elf Personen aus Griechenland traten aus Protest gegen die Festsetzung in den Hungerstreik. Damit wollen sie laut eigener Aussage ein Ende ihrer „illegalen Inhaftierung“ erreichen.
Wie berichtet, hatte die israelische Marine seit Mittwoch ein Schiff nach dem anderen auf See abgefangen. Zuvor hatte die israelische Regierung wiederholt gewarnt, ein Anlegen der Boote im Gazastreifen nicht zu erlauben. Ein Angebot, die Hilfsgüter, wie Lebensmittel und Medikamente, über den Hafen Ashdod in den Gazastreifen zu bringen, hatten die Organisatorinnen und Organisatoren der Flotte abgelehnt. Auch ein ähnliches Angebot Italiens schlugen sie aus. Mitgereist waren mehr als 500 Aktivistinnen und Aktivisten aus verschiedenen Ländern. Sie klagten zuletzt über „beschwerliche“ Haftbedingungen in Israel.
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