Nach dem tödlichen Absturz einer Berlinerin vor einer Woche in Mayrhofen im Tiroler Zillertal wird nun reagiert, um derartige Tragödien in Zukunft zu verhindern. Das Unglück hatte sich auf einem nicht mehr begehbaren Wanderweg ereignet, der aber in Karten noch eingetragen ist.
Es war eine Tragödie, die sich am vergangenen Sonntag im Zillertal ereignet hat. Die 25-Jährige und ihr 26-jähriger deutscher Begleiter wollten in Mayrhofen vom Stilluptal über den sogenannten „Harpfner“ zur Klammstrecke Ginzling wandern. Als die Route rund 300 Höhenmeter über dem Talboden unüberwindbar wurde, stürzte die junge Frau in den Tod.
Ihr Begleiter konnte im letzten Moment aus einer lebensgefährlichen Lage ausgeflogen werden.
Route zugewachsen, wird nicht mehr gewartet
„Die Route, die das Paar beschritt, ist teilweise schon komplett zugewachsen, nicht mehr begehbar und stellenweise lebensgefährlich“, weiß Andreas Eder, Chef der Bergrettung Mayrhofen, die bei der Rettungsaktion im Einsatz stand. Die Route werde auch nicht mehr gewartet. „Dennoch ist die Tour in gedruckten Karten noch als Steig bzw. Weg eingetragen“, schüttelt Eder ungläubig den Kopf.
Und sogar auf Online-Tourenportalen, die Einträge an sich jederzeit aktualisieren können, findet man die lebensgefährliche Route nach wie vor. Ein solcher Eintrag war es auch, der dem jungen deutschen Paar im Zillertal zum tödlichen Verhängnis geworden ist. Die Deutschen navigierten während der Wanderung laut Polizei mit den Handys.
Warnschilder sollen Unfälle verhindern
Ein zweites, durch ähnliche Fehlinformation verursachtes Drama soll es in dem Bereich jedenfalls nicht mehr geben. „Wir haben mit dem Tourismusverband besprochen, Warnschilder aufzustellen“, sagt Bergretter Eder. Die sollen sowohl im Stilluptal als auch bei der – ob ihres Zustands ebenfalls lebensgefährlichen – Hängebrücke in der Schluchtstrecke installiert werden. „Darauf wird auf die Absturz- und Lebensgefahr hingewiesen“, kündigt Eder an.
Ob zumindest die Onlineportale nun reagieren, ist nicht bekannt.
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