Die Bundesregierung hat am Freitag angekündigt, die Sanierungsoffensive wiederaufzunehmen (siehe Video oben). Allerdings werden nur noch bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten gefördert, im alten Modell waren es bis zu 75 Prozent. Die „Krone“ erklärt, wie Sie zu der Förderung kommen.
„Die Zeiten überhöhter Klimaförderungen sind vorbei“, sagte Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig (ÖVP). Die bisherigen Förderungen seien „nicht zielgerichtet“ und „überdimensioniert“ gewesen. Die neuen Fördervolumen seien aber ausreichend, um die gewollten Anreize zu schaffen, sagte der Minister. Bis 2030 sollen der Tausch von Heizkesseln und die thermische Sanierung von Gebäuden mit 1,8 Milliarden Euro gefördert werden. „Das ist sehr viel Geld und wir bewegen uns im Rahmen der budgetären Möglichkeiten.“
Mit dem sogenannten Kesseltausch wird der Umstieg auf umweltfreundliche Heizsysteme gefördert, mit dem Sanierungsbonus werden der Tausch von Fenstern oder Fassadendämmungen unterstützt. Beantragt werden können die Beihilfen ab Mitte November online, förderbar sind Leistungen, die ab dem 3. Oktober durchgeführt werden. Eine Kombination mit Förderungen aus den Bundesländern sei weiterhin möglich, sagte Totschnig.
Energieberatung muss nachgewiesen werden
„Im Sinne der Planungssicherheit wird das Registrieren ab sofort auch verbindlicher gestaltet: Künftig ist bereits bei der Registrierung im Bereich Ein- und Zweifamilienhaus der Nachweis einer Energieberatung zu erbringen sowie eine Authentifizierung per ID Austria oder Ausweiskopie notwendig“, sagte Andreas Vidic, Abteilungsleiter bei der Kommunalkredit Public Consulting GmbH.
Das sind die Ziele
Laut Totschnig sollen mehr als 30.000 fossile Heizungen pro Jahr ausgetauscht und der jährliche CO₂-Ausstoß um 270.000 Tonnen reduziert werden. Um zu verhindern, dass es wie im vergangenen Jahr zu einem vorzeitigen Ausschöpfen der gesamten Fördersumme kommt, wird diese nun über fünf Jahre gleichmäßig aufgeteilt.
Kritik an der Neuauflage der Förderungen kommt von der FPÖ und den Grünen. Die FPÖ hätte am liebsten wohl gar keine Sanierungsoffensive, da sie von „Steuergeldvernichtung in Reinkultur“ spricht. Die Grünen orten hingegen einen „Kahlschlag bei Umweltförderungen“. „Wenn die Regierung das tut, ohne gleichzeitig mit Gesetzen für eine rasche Wärmewende zu sorgen, riskiert sie damit Jobs und die Klimaziele“, sagte Umwelt- und Energiesprecher Lukas Hammer.
Zustimmung kam von jenen Branchen, die nun wieder auf mehr Aufträge hoffen dürfen, wie dem Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). Die Regierung hatte im Dezember 2024 die Sanierungsoffensive abrupt gestoppt.
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