Rund 36.000 Personen ohne Beschäftigung waren im September 2025 beim AMS Oberösterreich vorgemerkt – ein deutlicher Anstieg von fast acht Prozent zum September des Vorjahres. Die zahlreichen Betroffenen vom Stellenabbau beim Faserhersteller Lenzing sind hier noch gar nicht inkludiert.
Die Zahl der Arbeitslosen steigt auch in Oberösterreich weiter. Die aktuellsten Zahlen des AMS zeigen 36.078 vorgemerkte Arbeitslose im heurigen September – eine Zunahme von 7,8 Prozent oder 2609 Jobsuchenden im Vergleich zum September 2024.
Knapp über Durchschnitt
Bei den Frauen (neun Prozent, 1412 Arbeitslose) war der Anstieg größer als bei den Männern, wo um 6,7 Prozent, bzw. 1197 mehr Personen ihre Arbeit verloren haben. Damit liegt das Land ob der Enns knapp über dem bundesweiten Durchschnitt: Österreichweit wurde, wie berichtet, eine Zunahme der Arbeitslosen um sieben Prozent auf insgesamt 299.180 verzeichnet.
Handel stark betroffen
Besonders stark betroffen sind die Branchen Medien und IT-Dienstleistungen (+18,5 Prozent), Beherbergung und Gastronomie (+18 Prozent) und der Handel mit einem Plus von 15,3 Prozent. In dieser Branche gibt es mit 6266 Betroffenen die meisten Personen ohne Beschäftigung, gefolgt von der Warenproduktion, wo die Zahl der Arbeitslosen um 6,7 Prozent auf 5947 stieg.
Neuester Abbau nicht enthalten
Dramatisch ist, dass jene 600 Stellen, die beim Faserhersteller Lenzing abgebaut werden sollen, in diesen Zahlen noch nicht aufscheinen – bis zum Jahresende sollen bereits 250 Mitarbeiter des börsennotierten Unternehmens ihren Job verlieren. Auch die rund 600 über ganz Österreich verteilten Unimarkt-Mitarbeiter, die von dessen Schließung betroffen sind, werden noch nicht berücksichtigt.
Regionen im Detail
Einzig der Arbeitsmarktbezirk Schärding konnte eine dreiprozentige Verminderung der Arbeitslosenquote auf 3,8 Prozent verzeichnen, in allen anderen Regionen nahm der Anteil zu. Besonders in den Regionen Linz-Land (+12,9 Prozent auf 3940), Eferding (+13 Prozent auf 460) und Perg (+14 Prozent auf 1190) gab es große Anstiege. Die meisten Arbeitslosen gibt es in der Region Linz und Urfahr-Umgebung (9971 Personen, 11,6 Prozent Anstieg), die höchste Arbeitslosenquote in der Region Steyr mit 8,2 Prozent und 3382 Betroffenen.
Mehr als ein Drittel sind Ausländer
Bei der Altersgruppe 60 plus wurde im September im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg der Arbeitslosen um 28 Prozent verzeichnet. Bei den Bis-19-Jährigen gab es hingegen einen Rückgang um zwei Prozent. Ausländer machen mit 13.021 der insgesamt 36.078 Beschäftigungslosen in Oberösterreich etwas mehr als ein Drittel, bzw. 36,1 Prozent aus. Langzeitbeschäftigungslos sind 9780 Personen.
Lichtblick in Sicht
Positiv zu vermerken ist auch in diesem Monat, dass die Arbeitslosigkeit bei der Arbeitskräfteüberlassung um 4,2 Prozent auf 4426 Betroffene gesunken ist. Ein Frühindikator für wirtschaftlichen Aufschwung, denn wenn sich die Auftragslage verbessert, greifen viele Unternehmen zuerst auf überlassene Arbeitskräfte zurück.
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