Der europaweit gefährdete Vogel darf nur noch im Burgenland gejagt werden. Birdlife deckte jetzt verbotene Methoden auf und fordert umgehende Maßnahmen.
Die Vogelschutzorganisation hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Hinweise auf den Einsatz von illegalen Klangattrappen im Bezirk Neusiedl am See erhalten. Deswegen hatte sie sich in den vergangenen Wochen selbst auf die „Pirsch“ begeben. Dabei konnten insgesamt zwölf aktive Lockgeräte für die Wachtel in fünf Jagdrevieren festgestellt werden, wo am Tag darauf eine Jagd stattfand – selbst direkt angrenzend an den Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel.
Pro Jahr 700 Wachteln erlegt
„Das ist ein klarer Beleg, dass die Geräte gezielt für die Bejagung der im Bestand stark rückläufigen Wachteln eingesetzt wurden“, so Johannes Hohenegger von BirdLife Österreich. Für ihn spiegelt sich das auch in der Jagdstatistik wider. Obwohl die Jagdzeit nur den September umfasst, wurden jährlich etwa 500 bis 700 Wachteln erlegt – vor allem in den Bezirken Neusiedl, Oberpullendorf und Güssing. „Anhand der Stichprobe müssen wir davon ausgehen, dass pro Jahr im Burgenland mehrere hundert Male Klangattrappen eingesetzt und die allermeisten Wachteln mithilfe dieser verbotenen Methode getötet werden“, rechnet Hohenegger vor.
Bestände sind gefährdet
Dabei ist der Bestand der etwa 100 Gramm leichten Hühnervögel in den letzten 25 Jahren stark zurückgegangen. Wachteln stehen auf der Europäischen Roten Liste als „potenziell gefährdet“. Dennoch dürfen sie im Burgenland – als einziges Bundesland – weiter gejagt werden.
Birdlife fordert daher ein sofortiges Ende der Bejagung und eine konsequente Reform der Jagdaufsicht.
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