Es ist der 21. Dezember 1972, als diese Bilder entstehen. Sie zeigen eine alte Weihnachtstradition. Nämlich das Backen des „Hausvodas“, mancherorts auch „Christkindl“ genannt.
Entstanden sind die Bilder in Illmitz im Seewinkel – zu finden sind sie jetzt im Volkskundemuseum in Wien. Zu sehen ist eine ältere Frau, wohl mit dem Enkerl, wie sie den sogenannten „Hausvoda“ machen.
Dafür wird ein Germteig bereitet, der dann kunstvoll verziert an ein Wickelkind erinnert – das Christkind eben. Nachdem zu dieser Zeit wenige einen Backofen zu Hause hatten, wurde das Backwerk anschließend zum Bäcker gebracht, der den „Hausvoda“ dann in den Ofen schob.
Seinen großen Auftritt hatte der Wecken dann am Heiligen Abend nach dem Gottesdienst. Der Hausvater – davon kommt wohl auch der Name – schnitt den Germteigstriezel an, dann wurde er von der Familie verspeist. Meist mit Geselchtem oder Schinken, die Kombination von leicht süßem Striezel und der Fleischwaren ist nicht uninteressant.
In einem kleinen Gefäß ein Packerl Germ mit 1/16 Liter lauwarmer Milch und einem Esslöffel Zucker verrühren, das Dampfl an einem warmen Ort gehen lassen. Danach 75 dag Mehl in einen Weidling sieben, drei Dotter, zwei Handvoll Zucker, eine Prise Salz, geriebene Zitronenschale und (wenn gewünscht) Rosinen dazu geben. Einen schwachen halben Liter Milch mit einem halben Packerl Thea erwärmen, bis sich die Margarine aufgelöst hat, dann zu den trockenen Zutaten geben. Zuletzt das aufgegangene Dampfl dazugeben und einen Teig kneten. Er sollte nicht zu weich sein, damit der Striezel gut gelingt. Teig abdecken und an einem warmen Ort gehen lassen, danach den Striezel formen, nochmals gehen lassen und mit Ei bestreichen. Bei mittlerer Hitze rund eine Stunde backen.
Zuerst wurde übrigens der Kopf abgeschnitten, damit „das Kind“ nicht leiden muss. Ein Stück wurde außerdem in den Brunnen geworfen, um die Wassergeister für das kommende Jahr gnädig zu stimmen.
Ob mit oder ohne „Hausvoda“, wir wünschen schöne Feiertage!
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