Israelische Medien berichten von einer ungewöhnlichen diplomatischen Geste: Premierminister Benjamin Netanyahu soll sich bei der Regierung Katars für den Angriff auf die Führung der Palästinenserorganisation Hamas im Golfstaat entschuldigt haben. Dabei soll er zugleich sein Bedauern über den Tod eines katarischen Sicherheitsbeamten bei der Operation ausgedrückt haben.
Der israelische Nachrichtensender Channel 12 meldete unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person, dass Netanyahu in einem Telefonat mit Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani die Verletzung der Souveränität des Emirats bedauerte.
Laut der Nachrichtenseite „ynet“ fand das Gespräch im Rahmen eines Treffens Netanyahus mit US-Präsident Donald Trump in Washington statt. Ein Sprecher Netanyahus äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.
Angriff sorgte für diplomatische Spannungen
Der Angriff Israels auf die Hamas-Führung in Katar hatte vor rund drei Wochen für internationale Aufmerksamkeit gesorgt. Katar, ein wichtiger US-Verbündeter am Golf, vermittelt gemeinsam mit Ägypten und den USA im aktuellen Gazakonflikt.
Die Regierung in Doha verurteilte die Aktion scharf, auch die US-Regierung äußerte Kritik. Netanyahu reagiert mit der Entschuldigung auf diese diplomatischen Spannungen, um die Beziehungen zu einem strategisch wichtigen Partner zu stabilisieren.
Die Geste markiert einen seltenen Moment der Anerkennung Israels für die Souveränität eines anderen Staates im Kontext militärischer Operationen und könnte Einfluss auf die laufenden Vermittlungsbemühungen im Gazakonflikt haben.
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