Pensionssicherung

40.000 Ältere müssen bis 2030 zusätzlich arbeiten

Innenpolitik
04.10.2025 16:02

In den nächsten fünf Jahren müssen rund 40.000 ältere Arbeitnehmer zusätzlich in Beschäftigung gebracht werden, damit der von der Regierung gezeichnete Pensionsnachhaltigkeitspfad eingehalten wird. Steigende Arbeitslosigkeit macht die Sache allerdings schwierig. Zuletzt ließ Sozialministerin Korinna Schumann mit der Forderung nach verpflichtenden Quoten aufhorchen.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO prognostiziert eine Erhöhung der unselbständigen Beschäftigung der Altersgruppe 60-64 Jahre bis 2030 um 73.500. Diese erfolgt durch die Anhebung des Frauenpensionsalters und die Wirkung anderer bestehender gesetzlicher Maßnahmen. Zur Realisierung der Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters um ein Jahr ist eine Beschäftigungssteigerung dieser Altersgruppe um 115.000 nötig. Daraus ergibt sich eine Lücke von rund 40.000 älteren Personen, die zusätzlich im Erwerbssystem gehalten werden müssten, damit der von der Regierung geplante Pfad eingehalten wird.

ÖVP und NEOS erteilten Quoten-Idee eine Absage
Das erfordert zusätzliche Anreize. Sozialministerin Schumann hatte unter anderem eine verpflichtende Quote von älteren Arbeitnehmern in den Betrieben vorgeschlagen. Dafür wurde sie sowohl von der ÖVP als auch von den NEOS gescholten. Ob Anreize alleine ausreichen werden, ist fraglich.

Sozialministerin Schumann
Sozialministerin Schumann(Bild: Jauschowetz Christian)

Die Regierung strebt eine Entlastung im Pensionsbereich bis 2030 in einer Größenordnung von rund 2,7 Milliarden Euro. „Wir müssen angesichts der budgetären Lage über weitere Maßnahmen zur Anhebung der Beschäftigung älterer Personen nachdenken. Es braucht hier ein Anreizsystem. Ein Monitoring zur Älterenbeschäftigung habe ich bereits auf der Sozialministerium-Website veröffentlichen lassen“, sagt Schumann zur „Krone“. „Das WIFO hat für uns ein Basisszenario der Älterenbeschäftigungsquoten als Referenz erstellt – daraus sehen wir, dass es weitere Schritte braucht, um noch mehr ältere Personen zusätzlich in Beschäftigung zu bringen.“

(Bild: Krone KREATIV)

Im ersten Halbjahr 2025 waren 31,1 Prozent der unselbständig aktiv Beschäftigten 50 Jahre oder älter, 18,6 Prozent waren zumindest 55 Jahre sowie 5,7 Prozent zumindest 60 Jahre alt. Der Anteil der unselbständig aktiv Beschäftigten ab 60 Jahren an allen (unselbständig aktiv) Beschäftigten variiert nach Branche: Den höchsten Anteil an Beschäftigten ab 60 Jahren haben im ersten Halbjahr 2025 Private Haushalte mit Hauspersonal mit 13,5 Prozent, vor der Schifffahrt (11,7), Exterritorialen Organisationen (11,4), dem Grundstücks- und Wohnungswesen (10,2) sowie Wach- und Sicherheitsdiensten (8,3).

Deutlich unter dem Durchschnitt bei der Beschäftigung älterer Menschen liegen hingegen die drei Schlusslichter Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen, Telekommunikation und Werbung und Marktforschung mit jeweils 3,4 Prozent Anteil an Beschäftigten ab 60 Jahren, gefolgt von IT-Dienstleistungen mit 3,5 Prozent, sowie der Luftfahrt und dem Veterinärwesen mit 3,6 Prozent.

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