Seit 2022 gilt der Wiener Pianist als Rising Star der internationalen Pianistenszene: Im Wiener Konzerthaus feierte Lukas Sternath nun sein Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter Tugan Sokhiev – und erntete dafür Ovationen.
Er ist gerade 24, ein smarter Bursche, der seit den Tagen als Wiener Sängerknabe weiß, was er will. Seine Lehrer an der Wiener Musikuniversität, vor allem aber Igor Levit, Superstar der Pianistenszene, der ihn an der Hochschule in Hannover unterrichtete, haben ihn nicht nur zum fabelhaften Techniker erzogen. Levit machte ihm klar, dass hinter jeder großen Interpretation philosophische Fragen, Analytik, ein Sich-Hineindenken, in die Welt des Komponisten stehen müssen: Wer bin ich, wenn ich spiele? Was will ich zum Ausdruck bringen? Das Resultat konnte man etwa heuer bei den Salzburger Festspiele bestaunen, als er gemeinsam mit Levit Dmitri Schostakowitschs 10. Klavierkonzert in der vierhändigen Fassung spielte.
Die Wiener Philharmoniker, die Prokofjews 3. Klavierkonzert in den vergangenen Tagen mit der Grande Dame des Klaviers, Martha Argerich, fünfmal im Musikverein aufführten, luden für eine weitere Wiederholung im Konzerthaus jetzt Lukas Sternath ein.
Mit Tugan Sokhiev am Pult nimmt er die Tempi forsch bis rasant. Er gibt dem musikalischen Geschehen mitreißende dynamische Motorik, lässt die melodischen Bögen geradezu singen und entfaltet eine prächtige Farbpalette, die von Orchesterexplosionen immer wieder zerrissen wird. Und mit Eleganz lässt er die historischen „Erinnerungen“, etwa an eine Gavotte oder an Domenico Scarlatti, einfließen.
Eine großartige Wiedergabe, die er durch eine hinreißende Zugabe des 3. Satzes aus Prokofjews 7. Klaviersonate noch toppte. Rasende Motorik bricht da über den Hörer wie eine Sintflut herein. Igor Levit im Publikum war glücklich.
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