Herr Babler, Sie wurden vom Volk gewählt – ein Satz, der mit Blick auf Ihr Wahlergebnis nur zu 21,1 Prozent stimmt.
Mit Vermögenssteuer und Klassenkampf sind Sie in die Wahlschlacht gezogen, jetzt nehmen Sie Pensionisten Geld weg. Breite Schultern sollen mehr tragen, sagen Sie. Das klingt gut. Aber ich sehe sie im Alltag kaum noch, diese breiten Schultern. Ich sehe schmale Rücken, die sich über Wühltische beugen, die Rabatten hinterherjagen, mühsam ihre Miete zusammenkratzen, vor einem Leben buckeln, das immer teurer wird. Eine populistische Aussage? Der Wahrheitsgehalt stieg im August jedenfalls um 4,1 Prozent – die Höhe unserer europaweit beispiellosen Inflation.
Während der Pensionskürzungen, Herr Babler, waren Sie in New York. Viel ist von Ihrem Trip nicht überliefert. Eine Notenblatt-Übergabe – terminlich absurd, weil dieser Tage Bundespräsident, Bundeskanzler und Außenministerin sowieso in der Metropole am Hudson verweilen. Für ein Foto haben Sie sich an eine Laterne gelehnt, ein Licht ist nicht aufgegangen: Nach wie vor bleibt die Gesamtrechnung des Trips ein „Staatsgeheimnis“, genannt werden auf Anfrage nur absurde Teilbeträge. 2800 Euro für mehrere Tage in der siebentteuersten Stadt der Welt? Wo bei Babler-Tours kann ich buchen?
Herr Vizekanzler, Sie haben die SPÖ in Umfragen auf 18 Prozent heruntergebablert. Die breiten Schultern der einst stolzen Sozialdemokratie sind heute klapperdürr. Kein Wunder, wenn das Rückgrat fehlt.
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