„Sie war anstrengend“

„Pyjama-Party“ endet für Wienerin (15) vor Gericht

Gericht
24.09.2025 18:30

Was als harmlose Übernachtung unter Freundinnen geplant war, endete für eines der Mädchen mit einem Prozess im Wiener Landesgericht und einem Schuldspruch. Warum? Die beiden 15-Jährigen wollten eigentlich nur einen gemütlichen Abend verbringen – doch plötzlich wurde die eine der anderen zu „anstrengend“ ...

Die Angeklagte sollte Anfang Mai eigentlich bei ihrer besten Freundin schlafen, weil sie einen Tag Auszeit von ihrer Wohngemeinschaft bekommen hatte. „Mir ist es mit ihr dann aber zu anstrengend geworden“, erklärt ihre Freundin – sie wurde am Mittwoch als Zeugin geladen – dem Richter. Als sie ihr schließlich vor den anderen Gästen gesagt hatte, dass sie doch nicht bleiben könne, kippte die Stimmung völlig.

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Daraufhin habe ich eine Panikattacke bekommen. Ich kann mich auch an einen Schlag erinnern.

Freundin (15) sagte als Zeugin aus

Statt eines entspannten Abends und Serien schauen, sind Gegenstände durch die Luft geflogen. Die Angeklagte hat dabei sowohl auf ihre Freundin als auch einen Bekannten gezielt. „Daraufhin habe ich eine Panikattacke bekommen. Ich kann mich auch an einen Schlag erinnern“, erzählt die – vermutlich – ehemalige Freundin im Gerichtssaal. Gegen den Türrahmen soll die Angeklagte sie gedrückt haben. Auch ein Freund erlitt Kratzspuren an Hals und Stirn. 

„Zu Boden gedrückt und gewürgt“
Alarmiert wurde die Polizei jedoch von der wildgewordenen 15-Jährigen selbst. Denn auch sie wirft den anderen Anwendung von Gewalt vor. So soll einer der Burschen sie zu Boden gedrückt und gewürgt haben. 

Doch auch noch Tage nach dem dramatischen Polizeieinsatz war kein Friede bei den Mädchen eingekehrt. Es kam erneut zum Eklat: Die Angeklagte stellte in Begleitung ihre Freundin vor ihrer Wohnung zur Rede, weil diese entgegen einer angeblichen Abmachung doch bei der Polizei ausgesagt hatte. Zwischen Tür und Angel kam es erneut zu einem Streit – wieder wurde die Polizei alarmiert. Auch die Beamten bekamen die Wut der Jugendlichen zu spüren – sie leistete Widerstand.

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Ich kann mich durch den Drogeneinfluss nicht an alles erinnern.

die 15-jährige Angeklagte

Die 15-Jährige musste sich nun wegen gleich mehrerer Delikte vor dem Richter verantworten, darunter versuchter Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt. „Ich kann mich durch den Drogeneinfluss nicht an alles erinnern“, erklärt sie. Insgesamt 20 Stück Benzos soll sie an dem Abend genommen haben. Auch die anderen Jugendlichen hätten Drogen und Alkohol konsumiert. Ein gefährlicher Cocktail, der die Eskalation wohl zusätzlich befeuerte.

Dennoch zeigt sie sich in den meisten Fällen geständig. „Ich ersuche um ein mildes Urteil“, bittet der Verteidiger abschließend. Der Richter verhängte vier Monate bedingte Haft. Zudem bekommt ihre Freundin Schmerzensgeld in Höhe von 750 Euro. Die 15-Jährige kündigte außerdem an, weiter Therapie machen zu wollen und einen Bewährungshelfer anzunehmen.

Tränen flossen im Gerichtssaal
Als der Richter verkündete, dass sie das Gefängnis verlassen und nach Hause gehen dürfe, brach das Mädchen, das in U-Haft saß, in Tränen aus. Sie rannte zu ihrer Großmutter und umarmte sie fest – ihre Mutter war gestorben, als sie erst elf Jahre alt war.

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