„Ich muss das Geld wieder reinfahren“ – ein Lkw-Chauffeur, der völlig übermüdet durchs Innviertel (Oberösterreich) kurvte, erklärte der Polizei die verbotenen Langzeit-Touren fast ohne Schlaf mit finanziellen Sorgen. Doch die wurden damit nicht kleiner, sondern größer: Der erwischte Dauer-Fahrer musste tief in die Tasche greifen.
Ein 45-jähriger bosnischer Staatsangehöriger fuhr am Mittwoch gegen 10 Uhr mit seinem Sattelzug auf der Innviertlerstraße (B 137) von Wels kommend in Richtung Schärding. Im Gemeindegebiet von St. Florian am Inn wurde er von einer Polizeistreife angehalten und einer Kontrolle unterzogen. Dabei stellten die Beamten eklatante Übertretungen fest.
Zu schnell, Bremsen defekt
So lenkte der Mann das Sattelzugfahrzeug trotz Fahrverbots auf der Straße und fuhr zeitweilig mit bis zu 95 km/h auf der Bundesstraße. Zudem waren die Scheiben der vorderen Bremsen stark verschlissen und die Schraubverbindungen zu den Radnaben korrodiert.
Dutzende Übertretungen
Die Auswertung der Lenk- und Ruhezeiten ergab weitere schwerwiegende Verstöße. So konnten mehrere Dutzend Übertretungen festgestellt werden. Einmal wies der Mann eine durchgehende Lenkzeit von knapp 37 Stunden auf, hatte eine tägliche Ruhezeit von unter vier Stunden und seine 45 Minuten Lenkpause erst nach über acht Stunden Lenkzeit eingehalten. Unzählige Male war er auch ohne Fahrerkarte unterwegs – so war er vor der Anhaltung trotz eigentlich vorgeschriebener Ruhezeit bereits beinahe sieben Stunden ohne Fahrerkarte gefahren.
Lkw abgestellt
Die Weiterfahrt wurde untersagt und eine Sicherheitsleistung von mehreren tausend Euro eingehoben. Er wird sowohl bei der Bezirkshauptmannschaft Schärding als auch bei der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis angezeigt. Als Rechtfertigung gab er an, im letzten Jahr starke Betriebsverluste erlitten zu haben. Mit diesem Verhalten habe er der Firma wieder Geld einbringen wollen.
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