In Österreich bleiben Strom und Gas hartnäckig teuer – und auch bei Lebensmitteln zeigt sich ein klares Bild: Fisch und Fleisch schlagen deutlich zu Buche, während alkoholische Getränke vergleichsweise günstig sind.
Nach einer knapp zweijährigen Rezession liegt die Teuerung den Österreichern immer noch schwer im Magen. Besonders die hohen Kosten für Lebensmittel und Energie belasten das Börserl: Die Inflation steigt durch das Auslaufen der Energiehilfen dieses Jahr schon auf über vier Prozent. Die österreichische Wirtschaft wird mit 0,8 Prozent aber nächstes Jahr wieder leicht wachsen, rechnet die Österreichische Nationalbank (OeNB) vor.
Das Wifo hat mit Daten des Statistischen Bundesamts in Deutschland die Preisniveaus für alltägliche Ausgaben zwischen 35 Ländern in Europa verglichen. Es zeigt sich: Österreich ist bei den Energiekosten unangefochtener Spitzenreiter. Niemand in Europa zahlt so viel wie wir, um das Licht einzuschalten.
Auch Lebensmittel und alkoholfreie Getränke sind kostspielig. Bei diesen belegen wir den neunten Platz im europäischen Vergleich. Deutschland ist knapp acht Prozent günstiger, das Nachbarland Slowakei sogar um gute 25 Prozent.
Österreich ist besonders stark von globalen Krisen betroffen und die Importabhängigkeit ist hierzulande sehr hoch. Zudem mangelt es am Strommarkt an Wettbewerb durch zahlreiche Kreuzbeteiligungen. Besonders brisant ist laut Zahlen von Eurostat: Die Preise für Energie in Österreich sind im August 2025 um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, während sie im Euroraum um 1,5 Prozent gefallen sind.
Fisch, Fleisch und Brot gehen ins Geld
Abgesehen von den beiden Faktoren bezahlen die Bewohner der Alpenrepublik hohe Preise für Fisch, Fleisch, Brot und Nährmittel (z. B. Erdäpfel und Öle). Begründet wird das einerseits in der geografischen Lage als Binnenland und folglich hohen Kosten für den Fischtransport und andererseits durch die Vorliebe für Rindfleisch, das im Vergleich zu Geflügel teurer ist. Spannend ist auch der Blick auf die baltischen Länder, die bei Milchprodukten überraschend hochpreisig sind – immerhin liegt dort ein Schwerpunkt auf der Milchproduktion.
Schnaps und Bier gibt es zu kleinen Preisen
Wofür man in den baltischen Ländern ebenfalls tief in die Tasche greifen muss, sind alkoholische Getränke – ganz anders ist das in Österreich. Ex aequo mit Spanien zahlen wir nach Italien und Deutschland am wenigsten für gebraute und destillierte Getränke.
Neu ist das nicht, „bereits vor zehn Jahren war es so, dass Österreich und Deutschland extrem niedrige Alkoholpreise hatten“, stellt Franz Sinabell fest. Laut dem Ökonomen liegt das auch an der geringen Steuerlast auf Spirituosen – liebevoll Sündtaxen genannt. Auch bei Tabak befindet sich Österreich nicht im Spitzenfeld, da andere Länder viel exzessiver besteuern.
Bei der Energie ist kein anderes Land so teuer wie Österreich.
Franz Sinabell, Ökonom Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung
Restaurants und Hotels sind berechtigterweise als hochpreisig bekannt. Der Anstieg lag im Juni 2025 bei über fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit bleibt die Branche ein hartnäckiger Inflationstreiber.
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