Pläne in Schublade

Blutspur zeigt: Messerverbot nur Frage der Zeit

Österreich
21.09.2025 20:00

Das Innenministerium bastelt an weiteren Verschärfungen im Kampf gegen die tägliche Gewalt. Vor allem Attacken mit Stichwaffen ufern immer weiter aus. Die nackten Zahlen sind erschütternd, aber auch trügerisch ...

Egal ob Amoklauf, Messerattacke oder Schießerei – die Gewalttaten mit Waffen nehmen kein Ende. Jahr für Jahr verzeichnet die Polizeistatistik Hunderte Fälle, bei denen Schusswaffen, Messer oder Hiebwaffen im Spiel sind. Besonders die Messer sind zum Symbol der Eskalation geworden: Jede Kontrolle, jeder Polizeibericht zeigt, wie tief die Klingen inzwischen in den Alltag einschneiden.

Kein Wunder also, dass selbst unsere Bundesregierung jetzt lautstark über ein nationales Messertrageverbot berät – übrigens ein Vorstoß von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), der noch im Herbst umgesetzt werden soll. Das große Ziel: weniger Waffen auf der Straße, mehr Sicherheit für alle.

Sicherheitsgefühl im Keller, Mehrheit fordert Taten
Der Rückhalt aus der Bevölkerung ist den heimischen Verantwortungsträgern jedenfalls sicher. Bereits am Wochenende erklärten 81 Prozent der Bürger in einer „Krone“-Umfrage, dass sie Verschärfungen beim Waffengesetz befürworten würden.

Die Waffenverbotszone in Wien-Favoriten hat sich laut Exekutive bewährt.
Die Waffenverbotszone in Wien-Favoriten hat sich laut Exekutive bewährt.(Bild: APA/TOBIAS STEINMAURER)

Doch Experten warnen: Die nackten Zahlen sind trügerisch. Denn nicht jedes Messer, das bei einer Anzeige auftaucht, wurde tatsächlich benutzt – manchmal reicht schon das Drohen. Trotzdem bleibt der Trend bedrohlich: Gewaltkriminalität mit Stich- oder Schusswaffen ist in Österreich seit Jahren auf einem gleichbleibend hohen Niveau.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Gewalt gegen Polizisten nimmt ebenfalls zu
Besonders hart trifft die Waffengewalt jene, die uns schützen: die Polizei. Allein im ersten Halbjahr 2025 gab es bereits 1518 Verletzungen – und drei Todesfälle. Die Alarmglocken schrillen vor allem in Wien, wo die Zahl der verletzten Beamten weiter ansteigt, während andere Bundesländer leichte Rückgänge verzeichnen.

Hinter den nüchternen Zahlen stehen echte Schicksale: Polizisten, die nach Einsätzen im Spital landen, Familien, die zwischen Angst und Sorge leben, Kolleginnen und Kollegen, die unter Dauerstress stehen. Wichtig: Nicht jede Verletzung stammt aus Angriffen – knapp die Hälfte geht auf Unfälle im Dienst zurück.

Innenminister Gerhard Karner plant ein Messertrageverbot für ganz Österreich.
Innenminister Gerhard Karner plant ein Messertrageverbot für ganz Österreich.(Bild: Eva Manhart)

Die Bilanz ist trotzdem klar: Österreichs Exekutive steht unter Dauerbeschuss – im wahrsten Sinn des Wortes. Die Gewalt gegen Beamte steigt und bleibt ein sicherheitstechnischer Dauerbrenner.

Sehen Sie hier das Ergebnis unserer krone.at-Umfrage zum Thema Waffenverbotszonen (30.317 Stimmen):

Doch eine Frage bleibt: Reichen neue Gesetze aus, oder braucht es sogar mehr – von konsequenteren Strafen bis hin zu einer radikalen Kehrtwende im Umgang mit der sich täglich schneller drehenden Gewaltspirale?

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