Freundschaft! Vor sieben Jahren war Max Lercher unter dem damaligen Kanzler Christian Kern SPÖ-Bundesgeschäftsführer, nun kommt Kern am Samstag zu Lerchers Parteitag in die Steiermark. Dort wird der Murauer offiziell zum neuen Vorsitzenden gekürt.
Die Mühlen mahlen langsam in der steirischen SPÖ: Erst neun Monate, nachdem er die Partei übernommen hat, wird Max Lercher offiziell zum neuen Vorsitzenden gekürt. Grund ist das lange Direktwahlverfahren, das Lerchers Vorgänger Anton Lang eingeführt hat.
Lercher ist dabei der einzige Kandidat. 48 Prozent der gut 15.000 Mitglieder haben ihre Stimme abgegeben, das Ergebnis wird am Samstag beim Parteitag in Premstätten verkündet. Künftig gibt es übrigens einen Stellvertreter in der SPÖ weniger, Lerchers Platz wird nicht nachbesetzt. In der Stellvertreter-Funktion bleiben Staatssekretär Jörg Leichtfried, Klubobmann Hannes Schwarz und die Ex-Landesrätinnen Doris Kampus, Elisabeth Grossmann und Ursula Lackner. Kaum Veränderungen gibt es auch im Landesvorstand. Ein neues Gesicht ist der Gratkorner Bürgermeister Michael Feldgrill.
Andreas Babler kommt nicht in die Steiermark
Lercher wird in seiner Rede die „Lebensrealitäten“ der Steirer in den Mittelpunkt stellen – es ist eines seiner politischen Lieblingswörter. Stargast beim Parteitag ist Ex-Kanzler Christian Kern, unter dem der Murauer Bundesgeschäftsführer war. Kern wird eine Rede zum Industriestandort halten. Der aktuelle SPÖ-Chef Andreas Babler kommt am Samstag nicht in die Steiermark, er besucht den parallel stattfindenden Parteitag in Kärnten.
Der frühere Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang hatte im Jänner 2024 übrigens 91,67 Prozent der Stimmen erhalten. Damals hatten sich knapp 47 Prozent an der Abstimmung beteiligt.
SPÖ auf der Oppositionsbank
Die steirischen Roten haben harte Monate hinter sich. Nachdem die Sozialdemokraten mit Lang bei der Landtagswahl 2024 mit 21,4 Prozent der Wählerstimmen nur den dritten Platz hinter FPÖ und ÖVP erreicht hatten, warf dieser das Handtuch. Bei den folgenden Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ kamen die Roten trotz Bemühungen nicht zum Zug. Es blieb nur die Oppositionsbank.
Auf dieser fühlt sich der wortstarke Redner Lercher aber ohnehin wohl. Innerhalb der SPÖ ist Lercher dem Doskozil-Flügel zuzuordnen. Er hatte den burgenländischen Landeshauptmann auch bei der Wahl zum Bundesparteiobmann unterstützt, die letztlich Babler für sich entschied.
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