Der polnische Premier Donald Tusk hat am Montagabend mitgeteilt, dass eine Drohne in Warschau „neutralisiert“ worden ist. Das unbemannte Flugobjekt sei „über Regierungsgebäuden (Parkow-Straße) und dem Belvedere-Palast“ gesichtet worden ...
Über Polen musste schon wieder eine Drohne abgeschossen werden. Zwei belarussische Staatsbürger seien festgenommen worden, so Tusk auf der Plattform X. Der polnische Premier machte zum Zeitpunkt des Vorfalls keine Angaben. Auch zur Bauart der Drohne verriet er keine Details.
Aktuell würden die „Umstände des Vorfalls“ untersucht. Wenige Minuten vor seiner Bekanntgabe schrieb Tusk kryptisch: „Suchen Sie nicht im Westen nach einem Feind. (...) Die Bedrohung kommt aus dem Osten und von all jenen, die die euro-atlantische Einheit stören wollen.“
Ein Sprecher des Staatsschutzdienstes, Oberst Bogusław Piórkowski, bestätigte gegenüber der polnischen Zeitung „Onet“, dass sich der Vorfall in Warschau „kürzlich“ ereignet habe.
Der Tweet von Tusk zum Nachlesen:
Neuer Alarm nach Drohnen-Zäsur
Die Situation an der NATO-Ostflanke ist ohnehin angespannt. Erst am Mittwoch war es zu einer massiven NATO-Luftraumverletzung gekommen, als Russland einen großen Luftangriff auf die Ukraine durchführte. Nach offiziellen Angaben flogen unter anderem mehr als zehn russische Drohnen vom Bautyp Gerbera in den Luftraum Polens. Mehrere von ihnen wurden abgeschossen.
Nach Angaben westlicher Politiker gibt es Hinweise darauf, dass die Luftraumverletzung kein Versehen war. Unklar ist bisher allerdings, ob die Drohnen auf die Zerstörung von Zielen auf NATO-Territorium programmiert waren oder möglicherweise nur als Provokation oder Test der NATO-Flugabwehr gedacht waren.
Russland und Belarus haben zudem am Freitag ihr gemeinsames Großmanöver an der Grenze zum NATO-Territorium begonnen. Die Übung mit dem Namen „Sapad 2025“ („Westen 2025“) finde in beiden Ländern sowie in der Ost- und Barentssee statt, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte. Bereits vor dem Vorfall hatte der polnische Ministerpräsident Tusk die „Sapad“-Manöver als „sehr aggressiv“ bezeichnet. Belarus grenzt auch an die NATO-Mitglieder Litauen und Lettland.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte jüngst erklärt, die Übungen, auch die in der Nähe der polnischen Grenze, richteten sich nicht gegen ein anderes Land.
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