Wahl in Vösendorf

Kehrt in „Skandal-Gemeinde“ nun endlich Ruhe ein?

Niederösterreich
15.09.2025 06:30

Einen Schlussstrich unter mehr als eineinhalb turbulente (Skandal-)Jahre in der Ortspolitik ziehen zu können, hoffen wohl viele Einwohner von Vösendorf. Denn in der Gemeinde im Bezirk Mödling werden die Bürger am kommenden Sonntag zu den Wahlurnen gerufen – und das, obwohl hier erst im Mai des Vorjahres die politischen Karten neu gemischt worden waren.

Begonnen hatten die Verwerfungen im Jänner 2024, als ruchbar wurde, dass der damalige Bürgermeister Hannes Koza eine private Rechnung manipuliert und – vorerst – auf Steuerzahlers Kosten begleichen lassen hatte. Der ÖVP-Ortschef flüchtete sich aus dem Skandal in eine Neuwahl – und fuhr im Mai 2024 zur allgemeinen Überraschung einen Sieg und die absolute Mehrheit ein. Das politische Klima blieb frostig, das gipfelte im Dezember 2024 in einem blauen Auge für den Bürgermeister. Im Februar der finale Skandal: Koza musste zugeben, den Überfall auf ihn nur erfunden zu haben – es folgte sein Rücktritt. Und einen Monat später legte die Opposition alle Mandate zurück. Neuerlich Neuwahl – am Sonntag ist es soweit.

Birgit Petross (M.) schlägt ihre erste Wahl für die ÖVP als Bürgermeisterin. Mit ihr kandidieren ...
Birgit Petross (M.) schlägt ihre erste Wahl für die ÖVP als Bürgermeisterin. Mit ihr kandidieren Isabella Wolfger und Markus Kerschbaum.(Bild: ÖVP Vösendorf)

ÖVP mit runderneuerter Kandidaten-Liste
Sieben Listen stellen sich dem Urteil der Bürger in der Wahlzelle. Mit einer runderneuerten ÖVP tritt Bürgermeisterin Birgit Petross an. Mehr als ein Drittel der Kandidaten stellen sich zum ersten Mal einer Gemeinderatswahl. Fix gesetzt ist dabei nur die Spitzenkandidatin. Über die weitere Reihung entscheiden die Vorzugsstimmen.

Auch SPÖ und FPÖ setzen auf Neustart
Einen Neustart unternimmt auch die SPÖ mit Spitzenkandidatin Gabriele Scharrer. Die Volksschullehrerin in Saxofonistin im örtlichen Musikverein will nach den rauen Tönen der vergangenen Jahre mehr Harmonie in die Ortspolitik bringen. Ebenfalls mit einer neuen Frontfrau treten die Freiheitlichen an. Monika Alk sieht die Familien als das Herz der Gemeinde und fordert unter anderem ein Bürgerzentrum.

Gabriele Scharrer, Spitzenkandidatin der SPÖ
Gabriele Scharrer, Spitzenkandidatin der SPÖ(Bild: SPÖ Vösendorf)
Johann Pipek, Spitzenkandidat der Liste Wir Vösendorfer
Johann Pipek, Spitzenkandidat der Liste Wir Vösendorfer(Bild: Gemeinde Vösendorf)
Karim Pfeil (li.), Spitzenkandidat der NEOS, mit Wolfgang Silhan.
Karim Pfeil (li.), Spitzenkandidat der NEOS, mit Wolfgang Silhan.(Bild: Reinhard Judt)
Peter Köck, Spitzenkandidat der Grünen, mit Helga Dorfer (li.) und Edith Mayrhoffer.
Peter Köck, Spitzenkandidat der Grünen, mit Helga Dorfer (li.) und Edith Mayrhoffer.(Bild: Die Grünen Vösendorf)
Monika Alk, Spitzenkandidatin der FPÖ
Monika Alk, Spitzenkandidatin der FPÖ(Bild: FPÖ NÖ)
Peter Meisinger, Spitzenkandidat der Liste V2000
Peter Meisinger, Spitzenkandidat der Liste V2000(Bild: V2000)

Budgetkrise und Mobilität als Themen
Auf das bereits bewährte Team setzt die Bürgerliste V2000. Spitzenkandidat Peter Meislinger will mit einem Gesundheitszentrum punkten und vor allem prüfen, „wo die Mehreinnahmen aus den horrenden Gebührenerhöhungen“ gelandet sind. Die Budgetsanierung ist auch ein Programmpunkt der Grünen unter der Führung von Peter Köck. Die Öko-Fraktion propagiert zudem eine Aufwertung des Ortskerns und natürlich, dass Vösendorf „klimafit“ werden müsse. Antreten werden bei der Gemeinderatswahl diesmal auch die NEOS. Spitzenkandidat Karim Pfeil und sein Mitstreiter Wolfgang Silhan wollen für Sauberkeit und Anstand im Rathaus stehen. Und sie sind auch umweltbewegt: Ein Radweg in die SCS wird gefordert. Und auch ein Veteran der örtlichen Lokalpolitik versucht einmal mehr sein (Wahl-)Glück. Johann Pipek kandidiert mit seiner Liste Wir Vösendorfer. Er sieht als vordringlichstes Ziel die Bewältigung der Finanzkrise.

Derzeit hält die ÖVP 17 Mandate, die SPÖ 10. V2000 hat drei Sitze im Gemeinderat, die FPÖ zwei und die Grünen einen. Was sich daran wohl ändert? In einer Woche weiß man’s!

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