Familie ausgelöscht
Ortschef in Italien wegen Turm-Einsturz verurteilt
Wegen des Einsturzes eines Glockenturms mit vier Todesopfern ist ein italienischer Bürgermeister zu acht Monaten Haft verurteilt worden. Der Ortsvorsteher der 500-Seelen-Gemeinde Accumoli wurde vom Berufungsgericht in Rom für schuldig befunden, mitverantwortlich für den Tod einer Familie zu sein, die unter den Trümmern ihres Hauses begraben wurden.
Der Turm des Dorfes war bei einem Erdbeben 2016 auf deren Haus gekracht. Dabei kamen die 34 Jahre alten Eltern sowie die Kinder im Alter von neun Monaten und acht Jahren ums Leben.
Anwalt den Angeklagten will gegen Urteil vorgehen
Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass das Unglück wohl hätte vermieden werden können. Trotz eines früheren Erdbebens, durch das die Behörden gewarnt waren, seien an dem Campanile „strukturelle Arbeiten nicht durchgeführt worden“, hieß es in einem Bericht. Die Hinterbliebenen äußerten sich zufrieden, dass sie nach fast zehn Jahren Streit Gerechtigkeit erfahren hätten. Der Anwalt des Bürgermeisters kündigte an, den Fall vor Italiens höchstes Gericht zu bringen.
Das Dorf Accumoli liegt etwa 150 Kilometer östlich von Rom in den Bergen. Bei dem katastrophalen Beben im August 2016 kamen in der Gebirgsregion Apennin insgesamt mindestens 299 Menschen ums Leben. Italien gehört in Europa zu den Ländern, die häufiger von Erdbeben betroffen sind.
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