Neue Mails zeigen:

Trump-Berater wollte Epstein-Kurz-Termin einfädeln

Außenpolitik
13.11.2025 12:08

In den neuen vom US-Kongress veröffentlichten E-Mails des pädokriminellen Investors Jeffrey Epstein taucht nun auch Sebastian Kurz auf. Brisant: Der Berater von Präsident Donald Trump Steve Bannon wollte offenbar eine Zusammenkunft von Kurz und Epstein organisieren – dies wohl ohne das Wissen des ehemaligen türkisen Kanzlers.

Mehr als 23.000 Dokumentenseiten aus dem Nachlass des verurteilten Sexualstraftäters Epstein wurden am Mittwoch publik gemacht. Seitdem gerät Trump zunehmend in Bedrängnis – etwa schrieb Epstein, der amtierende Staatschef habe „von den Mädchen gewusst“. Das Weiße Haus will davon allerdings nichts wissen.

In den Unterlagen sind auch zahlreiche Chats zwischen Epstein und Bannon zu finden. „Kurz wants to meet you“, soll der rechtsextreme Nationalist an Epstein geschrieben haben. Dieser soll sofort Interesse gezeigt haben. Kurz sei „ready to meet“, schrieb Bannon. „Great“, antwortete Epstein.

Steve Bannon schätzte Kurz für seine Linie in der Migrationspolitik.
Steve Bannon schätzte Kurz für seine Linie in der Migrationspolitik.(Bild: AFP/JOEL SAGET)
Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten offenzulegen.
Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten offenzulegen.(Bild: AFP/ANNA MONEYMAKER)

Am 4. Juli soll Epstein an Bannon gerichtet haben: Epstein Bannon Kurz. Etwas zu nahe an Bronshtein, Goebbels..“ Mit Bronstein könnte er den bürgerlichen Namen des kommunistischen Revolutionärs Leo Trotzki gemeint haben. Joseph Goebbels war im nationalsozialistischen Deutschland Propagandaminister und zudem der engste Vertraute Adolf Hitlers. Daraufhin meinte Epstein: „Way way way to close“, also „viel viel viel zu nahe“.

Zitate aus den Epstein-Mails

  • 4.7.2018, Bannon: „Kurz wants to meet you“
  • 4.7.2018, Epstein: „I want to meet him“
  • 4.7.2018, Bannon: „He said he has been busy with the EU . ready to meet“
  • 4.7.2018, Epstein: „Great“
  • 4.7.2018, Epstein: „Epstein Bannon Kurz. A little too close to Bronshtein , goebbels . .
  • 4.7.2018, Epstein: „Way way way to close“
  • (...)
  • 4.7.2018, Epstein: „If you want yo [to, Anm.] do Kurz he asked for prospective dates“
  • 5.7.2018, Bannon: „I wont be there but youll have fun“
  • 5.7.2018, Epstein: „K“

Kurz-Sprecher ortet eine Intrige
Auf „Standard“-Anfrage bezeichnete ein Sprecher des Ex-Kanzlers die Geschichte als „Schwachsinn“ und sprach von neuen Anpatz-Versuchen. „Sebastian Kurz kennt weder Epstein, noch Bannon, noch ist er nahe an Goebbels“, meinte er weiter. Solche Spielchen seien Teil des Politikzirkus. Irgendjemanden in irgendetwas hineinzuziehen, auch wenn es noch so absurd sei.

Die Chat-Unterhaltung wird in weiterer Folge wirr. Bannon verschriftlichte: „Ken starr in ny 11, 12“. Damit könnte er auf den mittlerweile verstorbenen Sonderermittler Kenneth Starr angespielt haben. Epstein antwortete. „In Brussels/ london.“ Sowie: „K“, eine Abkürzung für „Okay“. Danach wurde wieder Kurz zum Thema: „If you want yo do Kurz he asked for prospective dates.“ Der Ex-Kanzler soll also demnach nach möglichen Terminen gefragt haben. Bannon schrieb darauf: „I wont be there but youll have fun“, also „Ich werde nicht da sein, aber ihr werdet Spaß haben“. Welches Treffen hiermit genau gemeint sein könnte, ist nicht bekannt.

Worum geht es beim Epstein-Fall?
Epstein hatte über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht. Er beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch US-Präsident Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.

Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten offenzulegen. Er steht unter Zugzwang, weil er sich nach seinem Amtsantritt im Jänner jedoch geweigert hatte. Während die US-Regierung versucht, maximale Distanz zwischen Trump und dem Fall Epstein zu schaffen, machen die Demokraten immer wieder Druck.

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