Verrückte Ausweichideen kreierten im Stau steckende Verkehrsteilnehmer während der stundenlangen Totalsperre der Fernpassstraße in Tirol am späten Mittwochnachmittag bzw. -abend. Der Bürgermeister von Biberwier (Bezirk Reutte) ersuchte sogar die Bergwacht um Hilfe.
Das 1789 Meter hohe Marienbergjoch verbindet das Inntal bzw. Mieminger Plateau mit dem Außerfern – genauer gesagt mit Biberwier. Als Ausweichroute für die überlastete Fernpasstraße (B179) war der steile Alm- bzw. Forstweg über das Joch, vorbei an der Marienbergalm, freilich nie gedacht. Doch erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Einsatz für Bergwacht Biberwier
Weil die B179 ab dem späten Mittwochnachmittag nach einem Unfall zwischen einem Pkw und einem Lkw für neun Stunden gesperrt war, wurden viele Verkehrsteilnehmer erfinderisch. Ein Einsatz der Bergwacht Biberwier war die Folge.
„Der Biberwierer Bürgermeister Harald Schönherr hat uns kurz vor 18 Uhr informiert, dass Fahrzeuge vom Marienbergjoch herunterkommen, um den Stau zu umgehen“, schildert Mathias Stricker, stellvertretender Leiter der Bergwacht-Einsatzstelle Biberwier. „Und er hat uns um Hilfe ersucht.“
Der Biberwierer Bürgermeister hat uns informiert, dass Fahrzeuge vom Marienbergjoch herunterkommen, um den Stau zu umgehen.
Mathias Stricker, Bergwacht Biberwier
Bild: Bergwacht Biberwier
Stricker und ein Bergwachtkollege postierten sich daraufhin beim Weißensee zwischen Fernpassstraße und Biberwier. Und sie mussten dort nicht lange auf „Kundschaft“ warten. „Knapp zehn Pkw und dazu sechs Motorräder kamen vom Marienbergjoch herab“, erzählt Stricker im Gespräch mit der „Krone“. Ein Fahrzeug mit einheimischem Kennzeichen bildete quasi die Vorhut, Deutsche und Italiener folgten dem Wagen fast wie Lemminge.
Aus dem Plan, über den für den allgemeinen Verkehr gesperrten Forst- bzw. Almweg gemütlich durch Biberwier ins weitere Außerfern zu gelangen, wurde aber nichts. Denn die Bergwächter „schickten“ die tollkühnen Ausweichler direkt zur Fernpassstraße. Dort hatten sie zwar den Stau hinter sich, wurden jedoch von der Polizei begrüßt.
Zaun hielt „Flüchtige“ auf
Und damit keiner in umgekehrter Richtung das Marienbergjoch anvisieren konnte, wurde beim Weißensee ein Zaun aufgestellt. Gegen 22 Uhr war der Einsatz der Bergwacht beendet, die Sperre der B179 endete gegen 0.30 Uhr
„Solche Ausweichfahrten sind nichts Neues“, weiß Albert Kerber, Bezirksleiter der Bergwacht in Reutte. Er kennt sie auch aus dem Bereich Heiterwang. „Dort weichen viele über Feldwege aus.“
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