Wurde schnell verhüllt
Neues Banksy-Werk in London sorgt für Empörung
Ein neues Werk des britischen Künstlers Banksy hat mitten in London für Verwunderung und Aufsehen gesorgt. Das Motiv: Ein Richter, der einen Demonstranten mit einem Hammer niederschlägt. Das Kunstwerk wurde ausgerechnet an der Mauer des High Courts angebracht.
Das Graffiti war am Montag plötzlich am Queens Building, einem Gebäude des Justizzentrums, zu sehen – wo eigentlich strenge Sicherheitsvorkehrungen gelten. Der geheimnisvolle Künstler postete das Werk auf seinem Instagram-Profil und beanspruchte es damit für sich.
Zu sehen ist ein Richter mit Perücke, der mit einem Hammer auf einen auf dem Boden liegenden Demonstranten einschlägt, der ein blutbespritztes Plakat hochhält.
Das Bild wird als mögliche Reaktion auf die Verhaftung von Hunderten Demonstranten interpretiert, die am vergangenen Wochenende gegen das Verbot der als terroristisch eingestuften Gruppe „Palestine Action“ demonstriert hatten.
Großbritannien hatte die Vereinigung im Juli verboten. Eine Mitgliedschaft oder Unterstützung wird dementsprechend unter Strafe gestellt, was für Empörung sorgte.
„Palestine Action“ war vor seinem Verbot in eine Basis der Royal Air Force eingebrochen und hatte Militärflugzeuge beschädigt. Obwohl Banksy sich nie zu seinen Kunstwerken äußert, hat er bereits früher Werke zur Unterstützung palästinensischer Anliegen geschaffen.
Graffiti von Banksy wird entfernt
Lange wird die Kunst allerdings nicht mehr zu sehen sein. Es sei „ein denkmalgeschütztes Gebäude“, teilte ein Sprecher der zuständigen Behörde der Nachrichtenagentur PA mit, sie seien verpflichtet, den ursprünglichen Charakter zu bewahren.
Das Graffiti wurde mit Wellblech verbarrikadiert:
Das Graffiti wurde relativ zeitnah nach der Entdeckung von Absperrungen verdeckt und von Sicherheitsleuten bewacht. Banksy, dessen Identität weltweit Spekulationen hervorruft, beschriftete die Bilder von seinem Werk bei Instagram mit: „Royal Courts Of Justice. London.“
Polizei nimmt Ermittlungen auf
Die Londoner Polizei teilte mit, dass sie eine Anzeige wegen Sachbeschädigung erhalten habe und die Ermittlungen aufnehmen werde. Ein Sprecher von Defend Our Juries, einer Organisation, die Proteste gegen das Verbot von „Palestine Action“ organisiert hat, erklärte dem „Guardian“: „Wenn das Gesetz als Instrument zur Unterdrückung bürgerlicher Freiheiten eingesetzt wird, löscht es Dissens nicht aus – es stärkt ihn. Wie Banksys Kunstwerk zeigt, kann der Staat zwar versuchen, uns unsere bürgerlichen Freiheiten zu nehmen, aber wir sind zu viele und unsere Entschlossenheit, uns gegen Ungerechtigkeit zu wehren, ist ungebrochen.“
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