In Koalitionskreisen reagiert man zunehmend empfindlicher auf den ausbleibenden Applaus. So kurz kann eine oder einer gar nicht in einem Regierungsamt sein, dass die um die Exzellenzen hechelnden Lakaien bei ausbleibender Huldigung nicht hinter jeder noch so nobel vorgebrachten Kritik gleich eine Majestätsbeleidigung wittern.
Rasch wird einem da die furchtbar abgedroschene Killerphrase entgegengeschleudert, ob man denn Herbert Kickl zum Kanzler hochschreiben wolle? Das taugt als Argument so viel wie 2-1-0 als Formel zur Rettung der Republik.
Es ist simpel: Nur die Schwäche der Regierung ist die Stärke des FPÖ-Chefs. Dabei war zur wichtigsten Frage des Landes, der miesen wirtschaftlichen Lage, vom sonst nicht maulfaulen Herbert Kickl bisher kein Muckser zu hören.
Aber das liegt in der Natur von rechten Populisten.
Da bieten auch die AfD in Deutschland oder die Truppe rund um Marine Le Pen in Frankreich kaum ökonomische Sachpolitik an. Das liegt nicht daran, dass die Rechten dumm wären. Im Gegenteil. Die sind so schlau, dass sie die unangenehmen Maßnahmen lieber den anderen überlassen. Und dass mit Parolen wie „Migranten raus, Mauern hoch!“ ein Staat zu sanieren sei, glauben nicht einmal mehr die härtesten Fans, die mit Kickl bis zum Ende im Bierzelt ausharren.
Wer vernünftig handelt und das ordentlich erklärt, wird gewinnen. Es liegt also jetzt einmal an Stocker, Babler und Meinl-Reisinger, ob Kickl Kanzler wird.
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