Es war der härteste Luftschlag auf die ukrainische Hauptstadt seit Kriegsbeginn: Mit Drohnen und Raketen griff Russland in der Nacht auf Sonntag an und setzte sogar den Regierungssitz in Brand. Putin wolle „die Welt auf die Probe stellen“, erklärt Präsident Selenskyj und drängt auf eine „starke Antwort“ der USA.
Bei dem nächtlichen Angriff wurden neben Kiew auch weitere Gebiete getroffen. Mindestens fünf Menschen wurden getötet und 44 weitere verletzt. In der Hauptstadt wurden eine Frau und ihr neugeborenes Kind getötet, am Montagmorgen teilten die Behörden mit, dass ein drittes Todesopfer aus den Trümmern geborgen wurde.
„Putin will die Welt auf die Probe stellen“
Es sei nach diesen Angriffen offensichtlich, „dass Putin die Welt auf die Probe stellt – ob sie dies akzeptieren oder tolerieren wird“, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj in seiner Videoansprache am Sonntagabend. Es sei daher wichtig, dass es eine „umfangreiche Reaktion unserer Partner“ gebe. Direkt sprach er die USA an: „Wir zählen auf eine starke Antwort Amerikas. Das brauchen wir.“
Selenskyj drängte auf weitere harte Sanktionen gegen Russland. Da Präsident Wladimir Putin keine Verhandlungen wolle, sei das „die logische Antwort“. Treibstoffknappheit und wirtschaftliche Verluste müssten in Russland spürbar sein, forderte das ukrainische Staatsoberhaupt.
Trump kündigt Gespräche mit europäischen Politikern an
In den USA ist man durchaus bereit, weiter den Druck zu erhöhen. Das erklärte US-Präsident Donald Trump am Sonntagabend auf eine Reporterfrage nach weiteren Sanktionen. Trump ging aber nicht ins Detail. Er kündigte aber Gespräche mit europäischen Politikern über eine Lösung des Ukraine-Kriegs an. „Einzelne europäische Spitzenpolitiker kommen am Montag oder Dienstag in unser Land“, sagte Trump. Wen er damit meinte, war zunächst unklar. Das Weiße Haus äußerte sich dazu zunächst nicht.
US-Finanzminister Scott Bessent sprach sich dafür aus, Sekundärzölle gegen Länder zu verhängen, die russisches Öl kaufen – bei Indien ist das bereits der Fall. Hier müsse man mit der EU zusammenarbeiten, so Bessent. In Brüssel wird bereits das 19. Sanktionspaket gegen Russland ausgearbeitet. Unter anderem sollen weitere Zollerhöhungen und Importverbote für russische Produkte geplant sein.
Neuer russischer Angriff auf Kraftwerk
Unterdessen hat Russland nach ukrainischen Angaben bei neuen Luftangriffen ein Wärmekraftwerk in der Region Kiew attackiert. Das Ziel sei offensichtlich, der Zivilbevölkerung der Ukraine weiteres Leid zuzufügen, teilte das ukrainische Energieministerium am Montag mit.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.