Drama in Lissabon
Polizei enthüllt Nationalitäten von Todesopfern
Nach dem schweren Standseilbahn-Unglück in Lissabon sind nun die Nationalitäten der meisten Todesopfer bekannt gegeben worden. Unter ihnen befinden sich ein Franzose, zwei Kanadier, ein US-Bürger und ein Ukrainer. Ein Deutscher kam ebenfalls ums Leben, seine Frau kämpft um ihr Leben – ihr Kind (3) überlebte leicht verletzt.
16 Menschen starben bei dem Drama in Portugals Hauptstadt. Zudem gebe es unter den 21 Verletzten fünf Schwerverletzte, es handle sich um eine „der größten menschlichen Tragödien unserer jüngeren Geschichte“, erklärte Portugals Regierungschef Luís Montenegro. Die Ursache war weiterhin unklar.
Bilder von der Unglücksstelle:
Die Identitäten der Todesopfer wurden durch Zeugenaussagen, Dokumente und Telefonaufzeichnungen, die bei den Verunglückten herausgefunden. Die Staatsanwaltschaft erklärte, es befinden sich zudem fünf Portugiesen, ein Schweizer und zwei Koreaner unter den Toten. Die Identität der verbleibenden Toten ist weiterhin unklar.
Laut dem Zivilschutz in Lissabon waren mindestens elf Ausländer unter den 21 Verletzten: außer zwei Deutschen auch zwei Spanier, eine Französin, ein Italiener, ein Schweizer sowie jeweils ein Mensch aus Kanada, Südkorea, Marokko und den Kap Verde.
Ermittlungen zur Unglücksursache
Die Gesamtzahl der Toten und Verletzten entspricht in etwa dem maximalen Fassungsvermögen der Standseilbahn, die täglich mehrmals einen steilen Hügel hinauf- und hinabfährt und zu den touristischen Attraktionen der portugiesischen Hauptstadt gehört. Die Unglücksursache war noch unklar. Donnerstagfrüh waren noch Ermittler rund um das Seilbahnwrack im Einsatz.
Portugiesische Medien zitierten eine Augenzeugin, wonach eine der gelben Standseilbahnen am Ende ihrer Strecke erst kurz hinter der eigentlichen Haltestelle abrupt zum Stehen gekommen sei. Die Augenzeugin und andere Menschen seien herbeigeeilt, um den Passagieren beim Aussteigen zu helfen, und hätten dann bemerkt, dass eine andere Standseilbahn in vollem Tempo die abschüssige Straße hinuntergerast sei. Sie seien daher weggerannt, doch die Seilbahn habe nicht den zuvor eingetroffenen Wagen gerammt, sondern sei in einer Kurve entgleist und gegen ein Gebäude geprallt.
Betrieb der weiteren drei Standseilbahnen ausgesetzt
Mehrere portugiesische Medien nannten den Bruch eines Sicherheitskabels als mögliche Unglücksursache und äußerten Zweifel an einer ordentlichen Wartung. Die Stadtverwaltung setzte vorsorglich den Betrieb der übrigen drei Standseilbahnen in Lissabon aus. Zunächst soll ihre Funktionstüchtigkeit und Sicherheit überprüft werden, kündigte Zivilschutz-Sprecherin Castro an.
Das Unternehmen Carris, das den Nahverkehr in Lissabon betreibt, hatte zuvor versichert, dass „alle Wartungsprotokolle“ eingehalten worden seien. Demnach erfolgte 2022 die alle vier Jahre fällige Generalwartung und 2024 die alle zwei Jahre vorgenommene Zwischenwartung. Carris-Chef Pedro Bogas räumte am Unglücksort allerdings ein, dass sich bereits seit 14 Jahren ein Subunternehmen um die Wartung kümmere.
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