Nemo, Gewinneract des Eurovision Song Contest (ESC) 2024, legt aus Protest gegen die Teilnahme Israels die Trophäe zurück. Das kündigte er auf seinem Instagram-Profil an. Die Entscheidung Nemos folgt auf den Boykott von fünf Ländern, darunter Spanien, Slowenien und Island.
„Auch wenn ich der Community rund um den Wettbewerb unheimlich dankbar bin und ebenso für alles, was mich diese Erfahrung als Mensch und Künstler gelehrt hat, finde ich nicht länger, dass diese Trophäe einen Platz in meinem Regal hat“, sagte der 26-jährige Musikact, der sich als non-binär definiert. Eurovision sage, für „Einigkeit, Inklusion und Würde für alle“ zu stehen. Israels Teilnahme zeige jedoch „einen deutlichen Konflikt zwischen diesen Idealen und der Entscheidung der EBU (European Broadcasting Union, Anm.)“, hieß es weiter im Statement.
Nemo hatte 2024 den Song Contest im schwedischen Malmö mit „The Code“ für die Schweiz gewonnen. Die Entscheidung folgt nur einen Tag nach der Bekanntgabe Islands, im kommenden Jahr nicht an dem Bewerb in Österreich teilzunehmen. Auch Spanien, Irland, die Niederlande und Slowenien hatten ihre Teilnahme zurückgezogen und das mit der Teilnahme Israels begründet.
Hier sehen Sie das Statement von Nemo:
Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatte es aufgrund des Kriegs im Gazastreifen eine entsprechende Debatte gegeben. In Malmö gab es große Demonstrationen gegen die Zulassung Israels und auch in der Halle selbst Protest gegen die israelische Künstlerin. In der vergangenen Woche hatte die Europäische Rundfunkunion (EBU) mehrheitlich Regeln beschlossen, die Israel auch in Wien die Teilnahme am Song Contest ermöglichen sollen.
„Am Eurovision Song Contest nehmen TV-Anstalten und keine Regierungen teil. In den vergangenen Wochen habe ich mich für eine Teilnahme des öffentlich-rechtlichen Senders von Israel persönlich eingesetzt und begrüße, dass KAN beim 70. Eurovision Song Contest in Wien dabei ist“, sagte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. Offiziell betont der Song Contest regelmäßig, unpolitisch sein zu wollen.
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