AUA verliert Einfluss

Mehr Macht: Lufthansa ordnet Konzern neu

Wirtschaft
25.08.2025 09:41

Die Lufthansa-Gruppe strukturiert in ihrem Konzern gewaltig um: Das Ziel ist es, die Kundenzufriedenheit und den Profit zu steigern. Marken wie die Austrian Airlines verlieren dabei an Macht, große Entscheidungen sollen nurmehr in der Zentrale getroffen werden.

Die deutsche Lufthansa-Gruppe, zu der auch die Austrian Airlines (AUA) gehören, will ab Anfang kommenden Jahres mit einer neuen Organisationsstruktur starten. Das geht aus einem internen Schreiben hervor, aus dem das „Handelsblatt“ am Montag zitiert. Die Ziele sind demnach zufriedenere Passagiere in allen Premium-Airlines und gleichzeitig mehr Profit. Dazu solle die Zentrale mehr Macht bekommen. Konzernmarken wie AUA und Co sollen weniger Macht haben. Die Marken wie Austrian seien dann nur noch für das verantwortlich, was den Fluggast an Bord betrifft. Dabei geht es zum Beispiel ums Catering.

Mehr Macht für Zentrale
Die Netzwerkgesellschaften des Konzerns wie Lufthansa Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Austrian sollen laut dem Bericht die Steuerung des Angebots, des Netzes, des Vertriebs und der Vielfliegerprogramme an den übergeordneten Konzern abgeben. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte dem Handelsblatt, dass gruppenweit daran gearbeitet werde, Effizienz, Profitabilität und Kundennutzen zu steigern. Zu Einzelheiten wollte er sich nicht äußern.

AUA zeigt sich gelassen
Die AUA steht dem Wandel positiv gegenüber. „Es geht also nicht um den Verlust von Einfluss, sondern um bessere Koordination, immer unter Beteiligung des Austrian Airlines Vorstands“, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Das könnte auch durchaus positive Auswirkungen haben. Der Vorstand der AUA werde auch künftig in allen Gremien vertreten sein, in denen übergreifende Airline-Entscheidungen getroffen werden. Insgesamt rechnet die AUA mit einer schnelleren und effizienteren Entscheidungsfindung im Konzern.

Experte: AUA nicht gefährdet
Dass die Marke AUA einmal verschwindet, sehen Experten derzeit nicht. „Gegenwärtig sehe ich hier keine Gefahr“, sagte Luftfahrtexperte Kurt Hofmann am Montag im „Ö1-Mittagsjournal“ des ORF-Radios. Bereits jetzt sei die AUA zu 100 Prozent im Besitz der Lufthansa, Konzernchef Carsten Spohr habe aber klargemacht, dass die einzelnen Marken durchaus ihre Daseinsberechtigung hätten. Den Konzernumbau und die engere Koordination mit Frankfurt sieht Hofmann als „dringend notwendig“ an. Die Lufthansa „muss schauen, dass sie ihre Strukturen verschlankt und schnell Entscheidungen treffen kann“, so Hofmann. Denn je größer ein Konzern werde, umso komplexer und schwerfälliger werde er auch.

„Group Function Boards“ für vier Bereiche
Konkret werden künftig vier sogenannte Group Function Boards um die Flughafen-Drehkreuze sowie die Themen Technologie, Personal und Finanzen kümmern, geht laut „Handelsblatt“ aus dem Schreiben hervor. Sie werden von Konzernvorständen geleitet, begleitet von einem Functional Financial Controller. Im September solle entschieden werden, welche Folgen der Umbau für die Aufgabenverteilung der Führungskräfte unterhalb des Konzernvorstands haben wird.

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