Österreichs Biathletinnen haben beim Heimweltcup in Hochfilzen vor 10.000 Fans den erträumten ersten Stockerlplatz deutlich verpasst. Anna Gandler, Anna Andexer, Anna Juppe und Lisa Hauser landeten am Samstag bei prächtigem Wetter nach vielversprechendem Beginn auf Platz acht. Der Sieg ging an die Schwedinnen, die klar vor Norwegen und Deutschland triumphierten. Die ÖSV-Männer rissen auch in der Verfolgung keine Bäume aus, Simon Eder wurde als bester Österreicher 30.
Die Frauen-Staffel hatte sich nach Rang fünf beim Auftakt in Östersund viel vorgenommen, der große Coup vor Heimkulisse blieb aber erneut aus. Startläuferin Gandler gelang mit Zwischenrang zwei hinter Schweden ein verheißungsvoller Auftakt. Andexer hielt sich noch in Reichweite der Podestplätze, ehe Juppe den Anschluss verlor. Die nur noch um Platz sechs kämpfende Hauser büßte durch zwei Strafrunden sogar noch zwei Positionen ein. „Ein achter Platz ist sicher nicht gut, aber auch nicht miserabel“, meinte Hauser, die am Schießstand viel Risiko nehmen musste. „Es war hopp oder dropp. Ich habe gewusst, ich muss fehlerfrei und schnell schießen, damit sich noch was ausgeht. Dass es dann zwei Runden werden, ist natürlich schade.“
Hauser hofft auf Besserung über Nacht
Besonders enttäuscht sei sie aber nicht, so Hauser. „Ich habe in so vielen Staffeln schon Plätze gutmachen können, jetzt habe ich einmal zwei verloren“, meinte die Ex-Weltmeisterin. ÖSV-Cheftrainer Reinhard Gösweiner ärgerte sich auch nicht besonders. „Wir müssen uns einfach Zeit geben, der Stockerlplatz ist möglich, aber man muss Geduld haben.“
Zum Abschluss am Sonntag müssen Juppe (18.), Andexer (31.), Hauser (41.) und Gandler (48.) in der Verfolgung glänzen, um doch noch einen Spitzenplatz beim Heimevent zu schaffen. „Das Läuferische schaut gut aus, es heißt, über Nacht die Sicherheit am Schießstand zu finden, das wird schwierig. Aber ich habe es schon oft gezeigt, dass ich von heute auf morgen wieder da sein kann“, sagte die in der Vorwoche in Östersund im Massenstart siegreiche Hauser. Mehr als ein Top-20-Ergebnis werde für sie aber wohl nur schwer möglich sein, ergänzte die Olympia-Vierte.
ÖSV-Männer weit zurück
Eder blieb in der Männer-Verfolgung durch drei Strafrunden die erhoffte Aufholjagd versagt. „Läuferisch hat es heute aber super gepasst“, sah der Routinier das Positive. Der Status als bester Österreicher sei aber wenig tröstlich. „Lieber wäre mir 15. und drittbester Österreicher“, sagte der 42-jährige Salzburger. David Komatz belegte Rang 50, Fabian Müllauer wurde nach neun Schießfehlern überrundet und aus der Wertung genommen. Den Sieg sicherte sich der fehlerfreie Franzose Eric Perrot, der Sprintsieger Tommaso Giacomel (1 Strafrunde) um zehn Sekunden abhängte. Dritter wurde der Norweger Johan-Olav Botn. Am Sonntag folgt für Eder und Co. noch die Staffel.
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