Kletterseil abgehackt

Heli holte überforderte Deutsche in Nacht von Grat

Tirol
24.08.2025 16:00

Lange hatten sie es versucht, schließlich musste das Kletterduo in den Lechtaler Alpen in Tirol aufgeben: Weil sie in mehreren Anläufen den Abseilpunkt nicht fanden, schlugen die Deutschen am Samstagabend Alarm.

Um 9.30 Uhr starteten der 41-Jährige und seine 40-jährige Seilpartnerin von der Steinseehütte (2061 m) bei Zams (Bezirk Landeck) zu einer Klettertour auf die Schneekarlespitze (2641 m). Laut Polizei kam das Duo nur langsam voran, weil es die Anforderungen der Tour offenbar unterschätzt hatte.

Seil verfangen – abgehackt!
So erreichten die Deutschen erst gegen 16.30 Uhr den Ausstieg, als die Probleme begannen. Sie fanden die Abseilroute nicht, heißt es seitens der Polizei. Mehrmals stiegen sie deshalb ab und wieder auf, ehe es zum Malheur kam: Das Seil blieb hängen. Den Deutschen fiel nur noch eine Lösung ein – das Seil abhacken!

Zeit rannte davon
Wegen der hereinbrechenden Dunkelheit und weil sie nicht mehr sicher waren, ob die Länge des Seils für das Abseilen reichen würde, schlugen sie am Grat, knapp unter der Nebelgrenze, kurz nach 21 Uhr Alarm.

Mit dem Scheinwerfer leuchtete die Besatzung die Stelle am Grat aus, wo sich die Deutschen ...
Mit dem Scheinwerfer leuchtete die Besatzung die Stelle am Grat aus, wo sich die Deutschen befanden.(Bild: ARA/Philipp Fiess)

Der Notarzthubschrauber RK-2 aus Reutte, der um diese Zeit noch fliegt, versuchte daraufhin zu den Feststeckenden zu gelangen. Pilot Jörg Rudolf Straub musste den ersten Anflug wegen herumziehenden Nebels jedoch abbrechen. Der Heli wartete somit bei der Steinseehütte auf günstigere Verhältnisse.

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Wären sie nur wenige Meter weiter oben gesessen, hätten wir sie wegen des Nebels nicht bergen können.

Riccardo Mizio, Windenoperator RK-2

„Es war nach einiger Zeit bei etwas besseren Bedingungen dann möglich, zu dem Kletterduo zu gelangen“, schildert Riccardo Mizio, Windenoperator am RK-2. Mit der Seilwinde wurden beide Kletterer direkt vom Grat in rund 2600 Metern Höhe in die Maschine geholt und anschließend zur Steinseehütte geflogen. „Die beiden waren unterkühlt, aber unverletzt“, sagt Mizio. 

Nebelglück
Das Duo hatte großes Glück. Mizio: „Wären sie nur wenige Meter weiter oben gesessen, hätten wir sie wegen des Nebels nicht bergen können.“ So blieb den gut ausgerüsteten Deutschen eine frische Nacht erspart.

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