In Italien gefasst

Ukrainer wegen Nord-Stream-Anschlag festgenommen

Ausland
21.08.2025 12:28

In Italien haben Polizisten einen Mann festgenommen, der an der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee beteiligt gewesen sein soll. Der Ukrainer soll auf dem Boot gewesen sein, mit dem die Angreifer unterwegs waren. 

Am Mittwochabend nahmen italienische Polizisten den Ukrainer Serhii K. fest, das berichtet die Bundesstaatsanwaltschaft in Deutschland. Gegen ihn gab es einen europäischen Haftbefehl, gefasst wurde der Mann in der Provinz Rimini an der Adria. Serhii K. soll nun nach Deutschland gebracht werden und vor den Bundesgerichtshof kommen.

Mit gemieteter Jacht unterwegs
Im September 2022 waren, wie berichtet, die Pipelines vor der dänischen Insel Bornholm beschädigt worden. Die Angriffe soll ein ukrainisches Kommando verübt haben. Die Täter mieteten eine Segeljacht und fuhren von der norddeutschen Stadt Rostock in die Nähe der Pipelines. Dort sollen Taucher am Meeresgrund Sprengsätze angebracht haben. Die Jacht sei mithilfe gefälschter Ausweispapiere bei einem deutschen Unternehmen gemietet worden, heißt es von der Bundesstaatsanwaltschaft.

Fakten

  • Nord-Stream 1 und Nord-Stream 2 sind zwei Gas-Pipelines, die durch die Ostsee von Russland nach Deutschland verlaufen.
  • Die Pipelines wurden gebaut, um russisches Gas nach Deutschland zu transportieren.
  • Ende September 2022 waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks an den Pipelines entdeckt worden.
  • Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas.
Austretendes Gas nach der Sprengung im Jahr 2022.
Austretendes Gas nach der Sprengung im Jahr 2022.(Bild: AP/Schwedische Küstenwache)

Der jetzt festgenommene Serhii K. soll mit an Bord des Bootes gewesen sein. Ermittler glauben aber nicht, dass er die Sprengsätze platziert hatte. Er soll eher koordinierend mitgewirkt haben. Serhii K. wird dringend verdächtigt, sich am gemeinschaftlichen Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion beteiligt zu haben. Vorgeworfen werden ihm außerdem verfassungsfeindliche Sabotage sowie die Zerstörung von Bauwerken.

Weiterer Haftbefehl gegen Ukrainer
Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass russische Personen für die Sprengungen verantwortlich waren. Ermittler kamen dann aber Verbindungen in die Ukraine auf die Spur. Im vergangenen Jahr gab es dann schon einen ersten Haftbefehl gegen einen Ukrainer, der bei den Tauchgängen dabei gewesen sein soll.

Volodymyr Z. war aber aus seinem Wohnort Polen geflüchtet, bevor er festgenommen werden konnte. Vorher sollen polnische Behörden ukrainische Stellen gewarnt haben. Z. soll dann die Grenze zur Ukraine in einem Auto mit Diplomaten-Kennzeichen passiert haben, wie der „Spiegel“ berichtet.

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