In seiner neuesten Kolumne gratuliert „Krone“-Autor Harald Petermichl Anton Pfeffer zum 60. Geburtstag, den die rot-weiß-rote Fußballikone am 17. August feiert. Und erinnert sich an das legendäre Interview, das Pfeffer im März 1999 in der Halbzeit beim Spiel des Nationalteams gegen Spanien gab.
Sollte jemand irgendwo noch ein überzähliges Geburtstagsgeschenk herumliegen haben und nicht wissen, wohin damit, gäbe es heute, am 17. August, durchaus die eine oder andere Möglichkeit, jemandem damit eine Freude zu bereiten. Man könnte es beispielsweise nach New York City zu Robert De Niro schicken oder Sean Penn damit die Ehre zum 65. erweisen. Sollte es allerdings jemand aus der illustren weiten Welt des Fußballs sein, fallen einem sofort Thierry Henry, seines Zeichens Botschafter für „Show Racism the Red Card“ oder Michael Preetz, Geschäftsführer des MSV Duisburg, ein. Sollen jedoch drei Kriterien erfüllt sein, die da heißen „Österreicher“, „erfolgreicher Fußballspieler“ und „runder Geburtstag“, bleibt am Ende nur einer übrig und der stammt aus dem niederösterreichischen Lilienfeld im Mostviertel.
Eingeweihten ist spätestens jetzt klar, um welchen Jubilar es sich handelt: Es kann nur Anton Pfeffer sein, der als zweifacher WM-Teilnehmer und mehrfacher österreichischer Meister mit der Wiener Austria auf stolze 63 Länderspiele für das ÖFB-Team verweisen kann, von denen interessanterweise das erste, ein 2:2 gegen Griechenland, nicht in bleibender Erinnerung geblieben ist, dafür aber sein letztes, das EM-Qualifikationsspiel am 27. März 1999 gegen Spanien in Sevilla. Es wurde die höchste Niederlage eines ÖFB-Teams seit 91 Jahren, denn der Endstand lautete 9:0 für Spanien, was Keeper Franz Wohlfahrt nach Abpfiff mit dem denkwürdigen Satz „Mit mir in absoluter Hochform hätte es ein 0:8 gegeben“ kommentierte. Wohlfahrts Pech war, dass der „Sager des Tages“ bereits in der Halbzeitpause getätigt worden war, und zwar vom heutigen Geburtstagskind.
Dieser hatte nämlich auf die einigermaßen überflüssige Frage eines Journalisten, was in der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:5 noch möglich sei, den prägnanten Satz „Hoch wer mas nimma gwinnen, des is amoi kloa“ gesagt und sich damit einen Platz im Pantheon des österreichischen Fußballs gesichert. Ob Landeshauptmann Erwin Pröll ihm deshalb ein Jahr später das Silberne Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich verliehen hat oder aber für seine beiden Schlager-CDs, die damals bereits erschienen waren, bleibt im Nebel der Geschichte verborgen. Was aber nichts zur Sache tut, denn allein für seine Verdienste um den fußballerischen Nachwuchs als Schirmherr der NÖ Fußballcamps hat sich „Rambo“, wie Herbert Prohaska den Verteidiger einst tituliert hat, diese Auszeichnung mehr als verdient. Herzlichen Glückwunsch zum 60er, Anton Pfeffer!
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