Ach, übrigens...

Italy down under

Vorarlberg
27.07.2025 12:25

In seiner neuesten Kolumne hat sich „Krone“-Autor Harald Petermichl mit dem Dilemma des AC Mailand befasst. Denn die Rossoneri müssen aufgrund der Olympischen Winterspiele ihr Heimspiel der 24. Runde der Serie A verlegen. Gehen dafür aber nun wirklich nicht den kürzesten Weg.

Was ein echter Tifoso ist, der laboriert nicht an Typhus (tifo), sondern trägt das Fußballfieber in sich, ohne daran zu leiden. Kein Weg ist ihm zu weit, wenn es um Auswärtsspiele seines Teams geht. Das gilt auch für die Anhänger von Como 1907, zumal die „Lariani“ endlich mal wieder in der Serie A angelangt sind. Was das Reisen in dieser Liga betrifft, gestaltet sich der Aufwand durchaus unterschiedlich, denn von Como nach Bergamo sind es gerade mal schlappe 70 Kilometer, während ein Auswärtsspiel bei der Unione Sportiva Lecce dann doch um die 1.000 Kilometer Anreise erfordert, weil Lecce am Stiefelabsatz liegt, und man für ein Spiel bei Cagliari Calcio sogar noch das ein oder andere Wasserfahrzeug nach Sardinien besteigen muss.

Für die Gastspiele bei den Mailänder Clubs wiederum halten sich die Reisestrapazen bei gerade mal 50 Kilometern und einer Stunde Fahrzeit in Grenzen. Oder besser hielten sich in Grenzen. Denn in der Rückrunde der kommenden Saison taucht ein kleines Problem auf, weil die Serie A mit den Olympischen Winterspielen 2026 kollidiert. Und so muss die AC Milan am 24. Spieltag für ihr Heimspiel gegen Como in eine andere Arena ausweichen, da im Stadio Giuseppe Meazza noch das spektakuläre Gerümpel von der Eröffnungsfeier herumstehen wird. Schlichte Gemüter würden jetzt wohl in Bergamo (49 km), Genua (141 km) oder meinetwegen auch in Verona (156 km) nachfragen, ob man als Gast auf dem dortigen Rollrasen willkommen sei, aber mit derart läppischen Gedanken gibt sich ein Club, der fast 30 Jahre im Besitz von Silvio Berlusconi war, natürlich nicht ab, sondern denkt in globalen Dimensionen.

Und so soll nun das Match vorbehaltlich der (erwarteten) Zustimmung diverser Verbände in Perth (Western Australia) stattfinden, wo der Swan River in den Indischen Ozean mündet. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich, weil das immerhin etwa 14.000 Kilometer Luftlinie sind. Aber das ficht die Monsterplaner nicht an, denn schließlich hat der italienische Verband die Supercoppa (Meister gegen Pokalsieger) auch schon in China, den USA, Libyen und Saudi-Arabien (no na ned) ausgetragen, man hat also Erfahrung mit grotesken Spielansetzungen. Wie viele Rossoneri und Lariani sich im Winter auf den Weg machen werden, um ihre Teams im australischen Sommer zu unterstützen, wird sich weisen, aber bestimmt ist es nur eine Frage der Zeit, bis Gianni Infantino in diesem Zusammenhang etwas vom großartigsten Ligaspiel aller Zeiten faseln wird. Alles andere wäre enttäuschend.

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