„Ich kann den Vorwürfen nichts abgewinnen“, sagt Manfred Mandl-Kiblböck, kaufmännischer Chef der Landes Kultur GmbH, zur „Krone“. Die Vorgeschichte: Ein Medien-Mitbewerber erhob den Vorwurf, Alfred Weidinger, der künstlerische Chef des Kulturtankers, hätte das Ankaufsbudget überzogen und verweigere die Veröffentlichung der Ankäufe. Die „Krone“ fragt nach.
„Kultur-GmbH-Chef Alfred Weidinger verweigert die Veröffentlichung seiner Ankäufe, mit denen er das Budget (...) überzogen hat“, schreiben die OÖ Nachrichten (Printausgabe, 7. 8.; Seite 17). Die „Krone“ wird hellhörig und fragt zuerst beim Betroffenen selbst nach:
„Wir sind ein Unternehmen wie die Bundesmuseen und haben ein Gesamtbudget“, sagt Alfred Weidinger. In dem Budget gäbe es zwei Ansätze: einen für laufenden Aufwand und einen für die Sammlung, der mit 200.000 Euro angesetzt ist. „Das ist aber der Mindestbetrag, der für Ankäufe zur Verfügung steht“, betonen sowohl Kulturdirektorin Margot Nazzal als auch Weidinger. Auch wenn mehr für Ankauf ausgegeben wird: „Von Überziehung ist keine Rede.“
Budgetumschichtung ist „normaler Vorgang“
Denn: Wird in einem Jahr mehr als das Mindestbudget für Ankäufe benötigt, etwa weil ein wichtiges Werk oder Sammlungsergänzungen zu haben sind, so kann das durch eine Umschichtung innerhalb des Gesamtbudgets bewerkstelligt werden. Stets verbunden mit einem „komplexen, präzisen Prozedere. Ein Alleingang ist gar nicht möglich“, so Weidinger.
Was wird angekauft und wie?
„Die sachliche Expertise bei Ankäufen haben Herr Weidinger und die Sammlungsleitungen. Und dann gibt es den ‘Ankaufsprozess im Mehraugenprinzip‘ dahinter“, betont Manfred Mandl-Kiblböck, kaufmännischer Geschäftsführer. Auch für ihn sind die Vorwürfe haltlos.
Durch Umschichtung keine Mehrkosten
Jede Rechnung muss nicht nur von ihm selbst freigegeben werden, sondern gehe auch ins Rechnungswesen des Landes: „Ein langer Freigabeprozess.“ Komme es zu Budgetumschichtungen, gibt es ebenfalls einen „genauen Genehmigungsprozess“ durch mehrere Instanzen.
Ich kann den Vorwürfen nichts abgewinnen. Es gibt Genehmigungsprozesse, die vorgesehen sind. Wird für Ankäufe mehr benötigt, muss um Budgetumschichtungen innerhalb unseres Gesamtbudgets angesucht werden. Der Budgetumschichtungsprozess folgt einem geordneten Ablauf. Dem Land entstehen keine Mehrkosten!“
Manfred Mandl-Kiblböck, kaufmännischer Geschäftsführer
Puncto Transparenz
Der zweite Vorwurf betrifft die Veröffentlichung von Ankäufen. Dass die Ankäufe bisher nicht veröffentlicht wurden, hat vor allem einen triftigen Grund: den Datenschutz.
Hier arbeite man – laut Mandl-Kiblböck – an Lösungen: „Wir wollen Transparenz. Die Leute sollen wissen, was in den Sammlungen ist und was wir gekauft haben. Wir wollen so viel Informationen wie möglich zur Verfügung stellen, aber es muss auch konform mit dem Datenschutz sein. Wir prüfen derzeit, was hier möglich ist.“
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