Ärzte ohne Grenzen und die Caritas haben am Donnerstag gewarnt, dass die humanitäre Hilfe in Gaza „kurz vor dem Kipppunkt“ stehe. Die Hilfe reiche nicht aus, um Todesfälle durch Hunger und Mangelernährung zu verhindern.
Darüber hinaus sei humanitäre Hilfe über Luftbrücken „gefährlich und nicht treffsicher“. Ohne sofortigen Waffenstillstand und umfassende Hilfe über den Landweg drohe aus dem Massenhunger ein Massensterben zu werden. Die österreichische Bundesregierung müsse dringend „alle politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten“ nutzen und ihren Einfluss bilateral, in der EU und UNO geltend machen, forderten die NGOs gemeinsam.
Es bräuchte einen dauerhaften Waffenstillstand und großangelegte humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen. Die aktuellen Hilfsgüter, die mit LKW kommen, decken laut internationalen Organisationen den Bedarf bei Weitem nicht. „Aus der Luft abgeworfene Hilfsgüter auf engem Raum bergen die Gefahr, dass Menschen durch sie verletzt werden“, kritisierten Ärzte ohne Grenzen und die Caritas zudem.
Jedes vierte Kind unter 5 mangelernährt
Ärzte ohne Grenzen teilten mit, dass bereits jedes vierte Kind zwischen sechs Monaten und fünf Jahren mangelernährt sei. Auch bei den schwangeren und stillenden Frauen im Gazastreifen seien es 25 Prozent. „Unsere Teams in Gaza sind verzweifelt. Es wird immer schwieriger zu helfen – medizinische Einrichtungen sind nicht oder nur mehr teilweise funktionsfähig, es fehlt an Medikamenten und medizinischem Material und wir können unsere Patientinnen und Patienten nur mehr unzureichend mit Essen versorgen“, sagte Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich.
Nach palästinensischen Angaben sind seit Kriegsbeginn im Oktober 2023 mehr als 60.1000 Menschen getötet worden. Mehr als 146.200 weitere wurden verletzt. Die Hamas unterscheidet bei den Zahlen nicht zwischen Kämpfern und Zivilpersonen.
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