Gegen ihr eigenes Land

Israelische Promis rufen zu Sanktionen auf

Ausland
30.07.2025 13:23

Der Widerstand gegen den Gaza-Krieg wird nun auch in Israel selbst immer größer. Wenige Tage nachdem mehrere israelische Menschenrechtsorganisationen das Vorgehen der Regierung von Premier Benjamin Netanyahu im Kampf gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas als Genozid bezeichneten, haben nun zahlreiche israelische Prominente zu Sanktionen gegen ihr Land aufgerufen.

„Die internationale Gemeinschaft muss Israel mit einschneidenden Sanktionen belegen, bis es diese brutale Kampagne beendet und einen dauerhaften Waffenstillstand umsetzt“, heißt es laut Kathpress in einem Schreiben an die britische Zeitung „The Guardian“. 

Protest gegen das Anlegen eines Kreuzfahrtschiffs mit israelischen Touristen auf der ...
Protest gegen das Anlegen eines Kreuzfahrtschiffs mit israelischen Touristen auf der griechischen Insel Kreta(Bild: AFP/COSTAS METAXAKIS)

Israel hungere die Menschen in Gaza zu Tode und erwäge die Zwangsumsiedlung von Millionen Palästinensern aus dem Gazastreifen, so die Unterzeichner, die sich selbst als „Israelis, die sich für eine friedliche Zukunft für unser Land und unsere palästinensischen Nachbarn einsetzen“, beschreiben. Der Aufruf erfolge aus „tiefer Scham, Wut und Schmerz“.

Unterzeichnet wurde der Brief laut „Guardian“ von rund 30 prominenten Israelis, darunter Oscar-Preisträger Yuval Abraham, der ehemalige Generalstaatsanwalt Michael Ben-Yair sowie dem früheren Parlamentssprecher und Leiter der Jewish Agency, Avraham Burg.

Yuval Abraham (links) wurde heuer für seinen israelisch-palästinensischen Dokumentarfilm „No ...
Yuval Abraham (links) wurde heuer für seinen israelisch-palästinensischen Dokumentarfilm „No Other Land“ mit dem Oscar ausgezeichnet.(Bild: AFP/FREDERIC J. BROWN)

Außenminister: „Druck auf Israel heizt Eskalation an“
Am Montag hatten die beiden israelische Menschenrechtsgruppen B‘Tselem und Ärzte für Menschenrechte Israel Berichte veröffentlicht, in denen sie das israelische Vorgehen gegen die Palästinenser im Gazastreifen als Genozid bezeichneten und von der internationalen Gemeinschaft forderten, alle rechtlich zulässigen Maßnahmen zu ergreifen, um Israel zu stoppen. Am Dienstagabend schloss sich mit der israelisch-palästinensischen Organisation Combatants for Peace (Kämpfer für den Frieden) eine dritte Organisation den Warnungen vor einem Völkermord Israels gegen die Palästinenser an. 

Unterdessen wies der israelische Außenminister Gideon Sa‘ar jede Schuld Israels von sich. Die Welt übt laut Sa‘ar Druck auf die falsche Kriegspartei aus. Nicht sein Land, sondern die Hamas sei für Krieg und Leid im Gazastreifen verantwortlich. Der internationale Druck auf Israel untergrabe die Chancen auf ein Abkommen mit der Hamas und heize die militärische Eskalation sogar an. International werde versucht, „Israel einen palästinensischen Terrorstaat aufzuzwingen“, sagte Sa‘ar am Dienstag vor internationalen Medien. Der weltweite Druck gegen Israel während der kritischen Tage der Verhandlungen über ein Abkommen habe „bereits zu einer Verhärtung der Position der Hamas geführt“. Gleichzeitig führe er zu einer Welle des Antisemitismus.

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