Puchner im Krone-Talk

„Ich fange nach der Karriere nicht bei null an“

Ski Alpin
04.08.2025 06:30

Die „Krone“ besuchte Mirjam Puchner (33) in ihrer Heimat Salzburg, sprach mit der Abfahrts-Vize-Weltmeisterin von Saalbach-Hinterglemm über die große Liebe zum Tennissport, ihr Treffen mit Legende Roger Federer, ihre Zukunftspläne und die Vorsorge für eine Karriere danach.

Große Augen – die bekam Mirjam Puchner vor wenigen Wochen auf Mallorca, als sie die Akademie von Tennis-Legende Rafael Nadal besuchte. „Eine wirklich beeindruckende Anlage“, meint die Salzburgerin, die schwärmt: „Ich durfte dort im Fitnesscenter trainieren – von den Geräten ist dort gefühlt alles drinnen, was es auf der Welt gibt.“ Während Hausherr „Rafa“ nicht da war, konnte Puchner dem Weltranglisten-Dritten Alexander Zverev zuschauen, der mit Nadal-Onkel Toni spielte.

Puchner im Gespräch mit „Krone“-Redakteur Philipp Scheichl.
Puchner im Gespräch mit „Krone“-Redakteur Philipp Scheichl.(Bild: Tröster Andreas)

Einen prominenten Coach hatte einst auch Puchner: Bis zum Alter von 13 trainierte sie unter Ex-Davis-Cup-Spieler Gerhard Wimmer. Ehe sie sich entscheiden musste, die Wahl auf Skifahren fiel: „Irgendwann stehst du an. Wenn ich wirklich professionell hätte Tennis spielen wollen, hätte ich die Heimat verlassen müssen – das wollte ich nicht.“

Foto mit Roger
Bis heute kehrt sie immer wieder zurück auf den Platz, nützt Tennis speziell im Sommer zum Ausgleich. Ihr Idol? Roger Federer. „Sein Auftreten und seine Eleganz beeindrucken mich.“ Vor drei Jahren kam der Schweizer zu den Rennen in der Lenzerheide. „Damals bin ich ausgeschieden, war total frustriert – aber als ihn im Ziel gesehen habe, mit ihm ein Foto machen durfte, war der Tag halbwegs gerettet“, lacht Puchner, die schon als Kind regelmäßig bei den Generali Open in Kitzbühel zu Gast war, derzeit das Buch „Open“ über Andre Agassi liest. Und bis vor zwei Jahren immer mal wieder für den TC St. Johann Meisterschaft spielte, aktuell ein ITN von 5,64 hat. Ihre größte Waffe? „Die Vorhand!“

Puchner geht als Ausgleich gerne auf den Tennisplatz ...
Puchner geht als Ausgleich gerne auf den Tennisplatz ...(Bild: Tröster Andreas)
... im Alter von 13 Jahren entschied sie sich für das Skifahren.
... im Alter von 13 Jahren entschied sie sich für das Skifahren.(Bild: Tröster Andreas)
Noch heute spielt sie regelmäßig, ihre größte Waffe? Die Vorhand.
Noch heute spielt sie regelmäßig, ihre größte Waffe? Die Vorhand.(Bild: Tröster Andreas)

Auf der Piste ist es speziell das Gleiten. Das ihr, dank Top-Zwischenzeit im flachen Teil, im Vorjahr zu Abfahrtssilber bei der Heim-WM verhalf. „Ein tolles Gefühl. Der letzte Winter war leider extrem zach, die Medaille in Saalbach hat aber für vieles entschädigt.“

Zweites Standbein
Nach wie vor habe die 33-Jährige Spaß dabei, sich im Sommer körperlich zu quälen, sie fiebert der neuen Saison entgegen – wo die Spiele im Vordergrund stehen. Bei den letzten vor dreieinhalb Jahren in Peking gewann sie Silber im Super-G: „Olympia in Europa zu erleben, wäre ein Highlight, das reizt mich – ich habe nicht den Zwang eine Medaille zu holen, habe schon eine daheim.“

Wie es nach der Saison weitergeht, lässt sich die Salzburgerin offen: „Eigentlich wollte ich schon 2022 aufhören, aber jetzt sitze ich immer noch da – ich fahre jetzt mal die Saison, dann schauen wir weiter.“ Auch das Thema Familienplanung spielt eine Rolle – beides vereinen will sie nicht: „Ich will den Fokus im letzten Abschnitt meiner Karriere rein dem Skifahren geben, dann irgendwann rein der Familie“, sagt sie und lacht: „Ein Comeback als Mutter und mit 40 Jahren kann ich definitiv ausschließen.“

Puchner arbeitet derzeit an ihrer Masterarbeit.
Puchner arbeitet derzeit an ihrer Masterarbeit.(Bild: Tröster Andreas)
Dafür kommt sie regelmäßig ins Schloss Rif, eine Teilbibliothek der Universität Salzburg.
Dafür kommt sie regelmäßig ins Schloss Rif, eine Teilbibliothek der Universität Salzburg.(Bild: Tröster Andreas)

Für die Karriere nach der Karriere sorgt Puchner vor: Die Polizeisportlerin arbeitet derzeit, parallel zu den Sommereinheiten, an ihrer Masterarbeit im Bereich Sportmanagement. „Als ich vor Jahren schwer verletzt war, habe ich gemerkt, dass es schnell vorbei sein kann und dass es wichtig ist, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Somit fange ich nach dem Karriereende nicht bei null an“, meint Puchner.

In ihrer Arbeit schreibt die Salzburgerin über „die Aktivität von Athleten auf Social Media samt Auswirkungen auf deren Sponsoren“, „wie sehr es zur Markenbekanntheit der Unternehmen beiträgt“. „Durch die Interviews, die ich im Zuge der Arbeit geführt habe, habe ich einen guten Einblick bekommen, das war interessant.“ Für sie selbst sei Social Media „mittlerweile Part of the Game“: „Ich tue es gerne, halt mich mit privaten Sachen aber zurück.“

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