„Wäre gerne geblieben“

Ex-Starmoderatorin teilt nun kräftig gegen ORF aus

Adabei Österreich
29.07.2025 18:00

Nach 27 Jahren verließ Starmoderatorin Claudia Reiterer Ende April den ORF. Wie sie nun verriet, erfolgte das Aus nicht ganz freiwillig. Vielmehr erhebt die 57-Jährige schwere Vorwürfe gegen den Sender.

Die langjährige Journalistin und Moderatorin der Polit-Sendung „Im Zentrum“ sei, wie sie im Gespräch mit der „Presse“ verriet, mehr oder weniger zum Abschied gedrängt worden.

„Ich wäre gern geblieben“, sagte sie offen – aber: „Es hat geheißen, ich muss vom Bildschirm und von der politischen Berichterstattung weg.“ Ersteres hätte sie noch akzeptiert, Zweiteres nicht: „Es war das dritte Mal, dass ich aus der politischen Berichterstattung hätte wegmüssen, die immer Sinn meines journalistischen Daseins war.“ 

Absetzung ohne Begründung
Die Entscheidung, sie nicht mehr vor der Kamera einzusetzen, sei ihr ohne Begründung mitgeteilt worden. „Ich habe – auch schriftlich – gefragt: Ist es das Aussehen? Das Alter? Die Leistung? Oder politische Erwägungen?“, so Reiterer. Eine Antwort blieb aus. „Der Chefredakteur meinte, sie müssen mir keinen Grund nennen.“

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Es hat geheißen, ich muss vom Bildschirm und von der politischen Berichterstattung weg.

Claudia Reiterer

Geburt erschwerte Karriereweg
Reiterer wühlte im Interview aber auch in alten Wunden. Besonders prägend habe sie den Umgang des ORF mit ihrer Rückkehr aus der Karenz nach der Geburt ihres Sohnes im Jahr 2004 erlebt. „Bis ich meinen Sohn bekommen habe, hatte ich mehr das Gefühl von Gleichberechtigung. Aber ab dem Zeitpunkt war es aus.“

Nach der Geburt sei sie wegen ihres Äußeren scharf kritisiert und aus der Sendung „Pressestunde“ genommen worden: „Mir wurde ausgerichtet, dass ich zu viel zugenommen hätte, dass ich für die Zuschauer nicht ansehnlich genug sei. Und ich wurde abgesetzt.“ Sie habe sich an die Gleichbehandlungsanwaltschaft gewendet und daraufhin auf den Bildschirm zurückkehren können, als Moderatorin der Parlamentssendung „Hohes Haus“. 

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Mir wurde ausgerichtet, dass ich zu viel zugenommen hätte, dass ich für die Zuschauer nicht ansehnlich genug sei. Und ich wurde abgesetzt.

Claudia Reiterer

Neue Energie in Sri Lanka getankt
Ihre nunmehrige Entscheidung, sich ganz vom ORF zu trennen, sei letztlich bewusst gefallen. Zwischen „Sicherheit und Freiheit“ habe sie sich für Letzteres entschieden. In Sri Lanka, wo sie eine Ayurveda-Kur machte, verarbeitete sie den Einschnitt. Es sei eine Zeit gewesen, in der sie „schwer gekränkt“ gewesen sei, aber auch kreative Energie geschöpft habe. Inzwischen arbeitet sie an einem Sachbuch und hält Keynotes.

Folgt politische Laufbahn?
Trotz der Enttäuschung blickt Reiterer offen in die Zukunft – auch eine politische Laufbahn schließt sie nicht aus: „Politik ist ein unfassbar schweres Geschäft. Aber ich habe in meinem Leben gelernt, dass man nichts komplett ausschließen sollte.“

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