„Krone“-Kommentar

Hunger in Gaza: Da sollten alle Glocken läuten

Kolumnen
25.07.2025 20:00

Wenn mitten am Tag die Kirchenglocken läuten, dann ist das immer ein Zeichen. Es erfüllt Menschen mit Ehrfurcht, viele halten inne und beten. Am Freitag um 15 Uhr läuteten 3000 Kirchenglocken in 3000 österreichischen Pfarren fünf Minuten lang. Sie läuteten, um auf den Hunger in der Welt aufmerksam zu machen.

Auf Menschen im Südsudan, die vor Krieg und Gewalt fliehen – 2,3 Millionen Kinder sind dort chronisch unterernährt und brauchen dringend Hilfe. Auf Menschen in Gaza, die kilometerweit marschieren müssen und bei der Essensausgabe in tödlichen Kugelhagel geraten. Auf Hungernde in Ländern, die gerade nicht im Fokus des Weltinteresses liegen und deshalb besonders leiden.

733 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen, weil sie im falschen Teil der Erde geboren wurden. Und auf der anderen Seite der Welt werfen Millionen Menschen 1,05 Milliarden Tonnen Lebensmittel pro Jahr weg. Allein in Österreich sind es 1 Million Tonnen, die im Mist landen.

Die Caritas macht darauf aufmerksam, dass die internationalen Hilfen gerade massiv gekürzt werden. Für 14 Millionen Menschen könnte das den sicheren Tod bedeuten, darunter 4,5 Millionen Kinder. Auch unsere Regierung streicht Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfen.

Die österreichische Bevölkerung wird jetzt sicher wieder großzügig spenden. Aber angesichts dieser Katastrophen sollten auch bei den Politikern alle Glocken läuten.

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