Wieder ist es in Russland zu heftigen ukrainischen Drohnenattacken gekommen: Videos von Bränden machen im Netz die Runde. Die Behörden melden ein Todesopfer. Unterdessen gehen die blutigen Angriffe des Kremls im Nachbarland weiter.
In der Nacht auf Donnerstag suchten ukrainische Drohnen die russische Region Krasnodar heim. Durch herabstürzende Trümmer verlor eine Frau demnach ihr Leben, eine weitere Frau trug schwere Verletzungen davon und musste umgehend ins Krankenhaus eingeliefert werden.
In der Nähe des russischen Flughafens Sotschi sei ein Öldepot in Brand geraten, vermeldete der ukrainische Telegram-Channel Exilenova+:
Auch sei eine Eisenbahnbrücke getroffen worden, Anwohner veröffentlichten ein Video:
Flugverkehr eingeschränkt
Das russische Verteidigungsministerium ließ verlauten, dass die Luftabwehr in der vergangenen Nacht 39 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört habe, davon 21 über dem Schwarzen Meer, elf über dem Asowschen Meer und sieben über der Region Krasnodar. Am Flughafen Sotschi mussten vorübergehend Beschränkungen eingeführt werden, mehr als 50 Flüge verzögerten sich daher.
Russland nahm wieder die ostukrainische Region Charkiw ins Visier: Nach Behördenangaben sind mindestens drei Menschen getötet und 42 Menschen verletzt worden. Die Leichen einer 57-jährigen Frau, ihres 58-jährigen Mannes und des 36-jährigen Sohnes seien unter den Trümmern eines Hauses in Pidlyman gefunden worden, teilten die örtlichen Behörden am Donnerstag mit. Moskaus Militär habe am Vormittag mit zwei Schlägen mit Gleitbomben das Stadtzentrum von Charkiw attackiert, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram. Demnach schlug eine Bombe neben einem mehrstöckigen Wohngebäude ein und 15 Autos gerieten in Brand. Zuvor hatte Terechow von einem weiteren Treffer auf ein ziviles Unternehmen geschrieben.
Selenskyj: „Völlig sinnlose Angriffe“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich auf der Plattform X entsetzt: „Das sind völlig sinnlose Angriffe ohne jeglichen militärischen Zweck.“ Russlands einzige Absicht sei, die Aggression und das Töten fortzusetzen. Deswegen brauche die Ukraine Unterstützung bei der Verteidigung, starke Flugabwehrsysteme und eine ausgeweitete Waffenproduktion. Dazu veröffentlichte er Fotos und ein Video, die Zerstörungen und Rettungseinsätze zeigen.
In der Großstadt Tscherkassy nördlich von Kiew habe es sieben Verletzte gegeben, teilte Bürgermeister Anatoli Bondarenko mit. „Darunter ist auch ein Kind“, schrieb er auf Telegram. Die Stadt wurde unter anderem mit Raketen beschossen. Die Feuerwehr musste an verschiedenen Orten Brände löschen, die Energieversorgung im Stadtzentrum fiel aus.
Auch Odessa angegriffen
In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurde der bekannte Markt Priwos durch die Angriffe in Flammen gesetzt. Schwer getroffen wurde zudem ein neunstöckiges Wohnhaus, wo über mehrere Etagen Wohnungen ausbrannten. Auch ein Einfamilienhaus und eine Tankstelle wurden zerstört. Nach bisherigem Stand wurden laut Behörden drei Menschen in der Stadt verletzt, die Einsatzkräfte suchen aber in den Trümmern noch nach möglichen weiteren Opfern.
In der benachbarten Gebietshauptstadt Mykolajiw sind nach Angaben von Militärgouverneur Witalij Kim durch Drohnenangriffe ebenfalls mehrere Brände ausgebrochen. Bei den Attacken sei vorläufigen Angaben zufolge aber nur Sachschaden an Wohn- und Lagerhäusern entstanden. Personen seien nicht zu Schaden gekommen, schrieb er.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.