Klagt Medienmogul

Nach Zeitungsbericht: Trump will 20 Milliarden $

Außenpolitik
19.07.2025 07:40

US-Präsident Donald Trump will wegen eines im Jahr 2003 veröffentlichten Berichts im „Wall Street Journal“ über seine angeblichen Verbindungen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein 20 Milliarden Dollar einklagen. Die Causa könnte gar zu Trumps Lewinsky werden (Ex-US-Präsident Bill Clinton musste sich wegen einer Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky einem Amtsenthebungsverfahren stellen).

Für Trump geht es um Kopf und Kragen. Er klagt unter anderem gegen Medienmogul Rupert Murdoch, die Herausgeberfirma Dow Jones sowie die beiden Reporter, die den Artikel geschrieben hatten. Der Präsident argumentiert, dass er finanziellen Schaden nehme und sein Ansehen leide. 

Er bekräftigte in seiner in Florida eingereichten Klage, dass er nicht der Autor eines ihm zugeschriebenen Glückwunsch-Briefs zu Epsteins 50. Geburtstag sei. Der Artikel sei falsch und verleumderisch, die Zeitung „nutzlos“. Bei den zwei Klagepunkten nennt Trump jeweils einen Betrag von mindestens zehn Milliarden Dollar, die er als Wiedergutmachung haben will.

Trump betonte, dass die Zeitung keine Belege für seine Beteiligung an dem Brief geliefert habe.
Trump betonte, dass die Zeitung keine Belege für seine Beteiligung an dem Brief geliefert habe.(Bild: AFP/ALEX WROBLEWSKI/AP Photo/Alex Brandon, Krone KREATIV)

„Werden uns energisch verteidigen“
Eine Sprecherin von Dow Jones teilte in einer Erklärung selbstbewusst mit: „Wir haben volles Vertrauen in die Exaktheit und Genauigkeit unserer Berichterstattung und werden uns energisch gegen jede Klage verteidigen.“

In der Klage wird Trumps Brief an Epstein als „gefälscht“ bezeichnet: „Bezeichnenderweise wird in dem Artikel nicht erklärt, ob die Beklagten eine Kopie des Briefes erhalten haben, ob sie ihn gesehen haben, ob er ihnen beschrieben wurde oder ob es andere Umstände gibt, die dem Artikel Glaubwürdigkeit verleihen würden.“

Trump hatte seinen Anhängern am Donnerstag (Ortszeit) die Offenlegung juristischer Dokumente in ...
Trump hatte seinen Anhängern am Donnerstag (Ortszeit) die Offenlegung juristischer Dokumente in dem Fall in Aussicht gestellt und die Klage angekündigt.(Bild: AFP/ANDREW CABALLERO-REYNOLDS)

Um mit seinen Verleumdungsklagen durchzukommen, muss Trump nachweisen, dass die Beklagten mit „tatsächlicher Böswilligkeit“ gehandelt haben. Das heißt, dass sie wussten, dass der Artikel falsch war, oder dass sie den Wahrheitsgehalt rücksichtslos missachtet haben

„Möge jeder Tag ein wunderbares Geheimnis sein“
Das „Wall Street Journal“ hatte berichtet, Trump habe in einem Brief aus dem Jahr 2003 an Epstein über ein gemeinsames „Geheimnis“ gesprochen. Neben der Zeichnung einer nackten Frau habe Trump Epstein zum 50. Geburtstag gratuliert und geschrieben „Happy Birthday – und möge jeder neue Tag ein wunderbares Geheimnis sein“.

Kluft zwischen Trump und Fans wächst
Die Affäre um Epstein hatte in den vergangenen Wochen gar zu einer Kluft zwischen Trump und den sonst loyalen Anhängern seiner MAGA-Bewegung (Make America Great Again, Macht Amerika wieder großartig) geführt. Sie verlangen die Veröffentlichung aller Ermittlungsergebnisse.

Skandal um Investmentbanker

  • Der Investmentbanker war 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden worden.
  • Epstein wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben.
  • Auch der damalige Immobilienmagnat Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Partyvideos belegen.

Und: In den vergangenen Jahren schürten Republikaner rund um Trump immer wieder Verschwörungstheorien, wonach US-Eliten an Epsteins Verbrechen teilgehabt und ihn gedeckten hätten.

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