Seine Anhänger kochen

Epstein-Affäre: Trump holen frühere Aussagen ein

Außenpolitik
16.07.2025 09:07

In der Affäre rund um den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein gerät US-Präsident Donald Trump zunehmend unter Druck – nicht von politischer Konkurrenz, sondern aus den eigenen Reihen. Mike Johnson, Vorsitzender der Republikaner im Repräsentantenhaus, forderte am Dienstag die vollständige Offenlegung der als geheim eingestuften Epstein-Akten.

In einem Interview mit dem konservativen Podcaster Benny Johnson erklärte Johnson: „Wir müssen alles auf den Tisch legen und die Menschen entscheiden lassen.“

Johnson kritisierte in diesem Zusammenhang auch Justizministerin Pam Bondi, eine Vertraute Trumps, und verlangte von ihr Erklärungen zu Widersprüchen in ihren bisherigen Äußerungen zur Epstein-Affäre.

Trump signalisiert Bereitschaft zu Transparenz
Trump selbst zeigte sich am Dienstag grundsätzlich offen für eine weitere Veröffentlichung von Informationen rund um den Epstein-Komplex. Sollten glaubwürdige Hinweise vorliegen, müssten diese öffentlich gemacht werden, sagte der Präsident vor Journalisten. Die Entscheidung liege jedoch bei Justizministerin Bondi. Diese wiederum verwies auf ein bereits veröffentlichtes Memorandum und äußerte sich bei einer Pressekonferenz nicht zu möglichen neuen Enthüllungen: „Unser Memorandum spricht für sich.“

In dem Anfang Juli veröffentlichten Memo erklärten Bondi und FBI-Chef Kash Patel, es habe sich keine belastbare „Kundenliste“ Epsteins finden lassen – eine solche war in konservativen Kreisen immer wieder vermutet worden. Auch bekräftigten Bondi und Patel, dass Epstein 2019 Suizid begangen habe, als er in einem Gefängnis in Manhattan auf seinen Prozess wartete. Neue Informationen gebe es nicht, hieß es damals.

Enttäuschung im MAGA-Lager
Diese Erklärung sorgte bei vielen Trump-Anhängern für Empörung. Bereits im Wahlkampf hatte Trumps Team versprochen, den Epstein-Fall vollständig aufzuklären. Manche Unterstützer verbreiteten daraufhin in sozialen Netzwerken erneut die Behauptung, Epstein sei Opfer einer Verschwörung durch den „tiefen Staat“ geworden. Die Veröffentlichung des Memos – und die dort geäußerten Feststellungen – werteten sie als Bruch dieses Versprechens.

Trump war in der Vergangenheit mehrfach im Zusammenhang mit Epstein erwähnt worden. In einem Interview aus dem Jahr 2002 hatte er Epstein als „tollen Typen“ bezeichnet, der „schöne Frauen genauso sehr mag wie ich“. Viele von ihnen seien „eher jung“, sagte Trump damals. Später distanzierte er sich von Epstein. In den veröffentlichten Gerichtsunterlagen taucht Trumps Name zwar auf, ihm wird jedoch kein Fehlverhalten vorgeworfen.

Innerparteiliche Kritik an Trump nimmt zu
In Trumps Online-Netzwerk Truth Social nahm die Unzufriedenheit zuletzt deutlich zu. Am Wochenende reagierte der Präsident darauf mit einem Appell an seine Unterstützer: „Wir sind in einem Team, MAGA, und mir gefällt nicht, was passiert“, schrieb er. Anders als üblich erntete er für diese Aussage vorwiegend kritische Kommentare – auch aus der eigenen Anhängerschaft.

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