„Hab zu spät reagiert“

Weil er „lieb schrieb“: Frau verlor 60.000 Euro

Niederösterreich
19.07.2025 06:30

Weil er anfangs so nett geklungen hat, überwies eine gutgläubige Frau aus Schwechat einem Internetbetrüger insgesamt 60.000 Euro. Die Angst, ihr und ihrem Partner könnte etwas zustoßen, war zu groß, nachdem immer mehr Drohungen eingetroffen waren.

„Ich habe alles verloren“, klagt eine 50-jährige Frau aus Schwechat, die auf ein sogenanntes Love Scam eines Betrügers hineingefallen ist. „Begonnen hat alles mit einer netten Nachricht per Messenger“, so Frau M. (Name der Redaktion bekannt). Obwohl sie damals in einer festen Partnerschaft war, begann sie mit dem sympathischen Herrn zu kommunizieren. „Er hat so lieb geschrieben, ich sei eine schöne Frau und Ähnliches“, schildert M. Er schickte ihr ein Foto und drängte bald auf ein Treffen.

Erste Geldforderung folgte prompt
Bald kam jedoch schon die erste Bitte um Geld per WhatsApp. Herr Luis, so nannte sich der Herr, benötige 10.000 Euro als Strafzahlung für fehlende Dokumente. Und Frau M. überwies. Kaum erledigt, kam auch schon die nächste Geldforderung. Samt Drohung. „Ich werde am Montag in Aktion treten!“

Zuerst nette Worte, dann Forderungen, und bald darauf Drohungen. Eine Frau aus Schwechat ...
Zuerst nette Worte, dann Forderungen, und bald darauf Drohungen. Eine Frau aus Schwechat überwies einem Internetbetrüger 60.000 Euro und stürzte sich damit in hohe Schulden.(Bild: Krone KREATIV/Doris Seebacher, ZVG Privat)

Und Frau M. überwies weiter. Aus Angst, ihr oder ihrem Lebensgefährten werde etwas Schlimmes angetan. Sie verkaufte ihr Auto und nahm sich einen Kredit über 40.000 Euro auf. „Leider habe ich zu spät reagiert“, so Frau M., die noch versucht hatte, das Geld irgendwie zurückzubekommen. „Doch auf das Konto des Mannes gab es keinen Zugriff.“

Freund weg, Haus weg, Geld weg
Für sie ist nun eine Welt zusammengebrochen. Ihr Freund hat sie nach diesem Vorfall verlassen. Sie musste aus seinem Haus ausziehen und lebt jetzt in einer kleinen 30-Quadratmeter-Wohnung. Die Schulden wachsen ihr über den Kopf.

Auch einen Anwalt hat sie dazu eingeschaltet. Dieser sieht jedoch wenig Chancen, die Täter auszuforschen. „Einer davon ist sogar bereits in Haft“, sagt Rechtsanwalt Thomas Wagner-Szemethy. Der sei jedoch nur ein kleiner Fisch. „Ein kleines Würstchen, das für einen kleinen Geldbetrag einfach seine Kontonummer zur Verfügung gestellt hat“.

Die Spur der restlichen Täter führe laut Rechtsanwalt ins nichteuropäische Ausland.

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