ORF-Experte genervt

Helge Payer: „Wann hören wir endlich auf damit?“

Während die Frauen-EM in die heiße Phase geht, sorgen Vergleiche mit dem Männerfußball abseits des Rasens immer wieder für Diskussionen. ORF-Experte Helge Payer hat genug davon: „Wann hören wir endlich auf damit?“

Vor der EM hatte das Schweizer Frauen-Nationalteam, das sich am Freitag im Viertelfinale Topfavorit Spanien (0:2) beugen musste, in einem Test eine herbe 1:7-Niederlage einstecken müssen. Und das gegen eine U15-Knaben-Auswahl des FC Luzern. Eigentlich hätte von der Partie niemand etwas erfahren sollen, von vornherein hatte man für das Duell mit den U15-Burschen den Ausschluss von jeglicher Öffentlichkeit geplant. Womöglich auch aus Sorge ob der Wahrnehmung solcher Vergleiche.

Bei der Heim-EM drang die Schweiz bis ins Viertelfinale vor. Gegen Spanien war am Freitag jedoch ...
Bei der Heim-EM drang die Schweiz bis ins Viertelfinale vor. Gegen Spanien war am Freitag jedoch Endstation.(Bild: AFP/FABRICE COFFRINI)

„In keiner anderen Sportart der Welt vergleicht man das“
Doch daraus wurde nichts! Trotz aller Bemühungen wurde das Ergebnis öffentlich bekannt – und es gab jede Menge Spott und Hohn für die Schweizerinnen. „Es war nicht klug, vor einem Großereignis so ein Spiel auszumachen, weil in keiner anderen Sportart der Welt vergleicht man das. Im Sprinten sind die Männer auch schneller als die Frauen, aber darüber wird nicht diskutiert, das interessiert auch niemanden. Im Weitsprung das Gleiche, das ist biologisch einfach so“, sagt Helge Payer am Freitagabend beim ORF.

Die Diskussionen bringen den 45-Jährigen auf die Palme: „Wann hören wir endlich auf damit?“ Der ehemalige Rapid- und Nationalteam-Goalie ist ein großer Fan des Frauenfußballs: „Weil ich finde, er hat sich so gut entwickelt. Man schaut einfach gerne zu. Bitte Schluss mit dem Vergleich! Ich kann dem gar nichts mehr abgewinnen.“ Bereits vor wenigen Tage hatte Payer gegenüber der „Krone“ betont: „Wer Frauenfußball weiter belächelt, hängt fest!“

Auch Schnaderbeck schüttelt den Kopf
Auch Viktoria Schnaderbeck, die ebenfalls als Expertin für den ORF im Einsatz ist, ist von den „ständigen Vergleichen“ genervt. Die einstige ÖFB-Kapitänin unterstreicht ebenfalls, dass die biologischen Grundvoraussetzungen schlichtweg unterschiedlich sind.

Viktoria Schnaderbeck
Viktoria Schnaderbeck(Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

„Ich finde das total doof, immer zu vergleichen. In keiner anderen Sportart wird es so verglichen wie im Fußball. Ich finde das mühsam, das führt zu gar nichts“, so die 34-Jährige. „Man vergleich dann oft Äpfel mit Birnen!“

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