Die Digitalisierung verändert die heimischen Stromnetze. Die Einführung der Smart Meter war auch das größte Projekt der Salzburg Netz GmbH, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Leitungen und Infrastruktur müssen mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien mithalten.
Auch im heurigen Jahr investiert die Salzburg Netz GmbH, eine 100-Prozent-Tochter der Salzburg AG, rund 116 Millionen Euro alleine in den Ausbau des heimischen Stromnetzes. „Die Versorgungssicherheit steht für uns ganz oben“, sagt Herwig Struber, Vorstand der Salzburg AG. Er selbst hat Jahre in Diensten des Netzbetreibers verbracht.
Mehr als 18.000 Kilometer lang ist das Stromnetz der Netz GmbH. Es umfasst 28 Umspannwerke, 46 Umspannstationen und mehr als 5000 Trafostationen, die die Energie in der Haushalte und Unternehmen bringen – und auch wieder retour. „Da hat sich die Stromversorgung geändert, früher ist es nur in eine Richtung geflossen“, berichtet Christina Staude, Geschäftsführerin der Salzburg Netz GmbH. Deswegen werden auch neue Umspannwerke benötigt. Jene in Dienten und Flachgau werden heuer noch fertig, ein neues Werk in Anthering ist in Planung.
Stetiger Ausbau nötig
Weil es immer mehr PV-Anlagen, auch private, gibt, muss das Netz die überschüssige Energie auch abtransportieren können. „Ohne gute Stromnetze gibt es auch keine Energiewende“, ist sich Johannes Walsberger, Geschäftsführer der Salzburg Netz, sicher. Prinzipiell seien diese auch immer gut abgesichert. „Wenn ein Teil ausfällt, gibt es mindestens eine zweite Lösung“, so Walsberger. Salzburg ist in der Stromausfall-Statistik top: Im Schnitt beträgt die Ausfallzeit im Jahr rund 20 Minuten. Der Österreichschnitt liegt bei mehr als 30 Minuten.
Künstliche Intelligenz immer wichtiger
Schon jetzt spielt die KI bei der Analyse der Daten eine wichtige Rolle und soll immer weiter ausgebaut werden. Das Netz kann so auch effektiver werden. Eine Chance sind dabei die 425 Smart Meter in Salzburg. „Wenn der Kunde zustimmt, kann alle 15 Minuten der Verbrauch übertragen werden. Würden alle dem zustimmen, hätten wir 60 Milliarden Daten pro Jahr für die Verarbeitung, erklärt Staude.
Im Wandel ist aber nicht nur die Technologie, sondern auch das Verhalten der Kunden. „Wir haben früher die Bürger zur Nutzung des Nachtstroms erzogen“, erklärt Struber und fügt hinzu: „Jetzt muss sich das umkehren und Geräte mehr untertags genützt werden, wenn der Strom etwa durch PV produziert wird.“ Die Prognose der Experten: Der Stromverbrauch wird weiter stark anwachsen, aber auch Speicher für den eigenen Strom viel billiger werden. Diese Speicher entlasten die Stromnetze, weil die Energie im Haus bleibt.
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