Der FC Salzburg verlor gegen Ferencvaros Budapest auch das dritte Spiel der Europa-League-Ligaphase. Eine 1:0-Halbzeitführung verspielten die Bullen in neun Minuten und verloren 2:3. Im Fokus stand unter anderem auch das Drama um rund 600 ungarische Fans, denen die Einreise nach Österreich verboten wurde.
Bei Regenwetter und vor nur 8.342 Zuschauern, darunter rund 1.000 Ferencvaros-Fans, versuchte es Salzburg-Coach Thomas Letsch diesmal im 4-3-3-System. Mit Maurits Kjaergaard erhielt das Mittelfeld zusätzliche Offensivkraft, vorne durfte wieder Petar Ratkov stürmen. Bei den von Robbie Keane gecoachten Ungarn, die vier Punkte aus den ersten zwei EL-Partien geholt hatten, saß mit Ex-Salzburg- und Ex-Liverpool-Kicker Naby Keita der prominenteste Mann vorerst nur auf der Bank.
Salzburg startete souverän
Es war in einer flotten Partie eine relativ souveräne erste Hälfte der Hausherren, wenngleich Kerim Alajbegovic und Co. kein Chancen-Feuerwerk ablieferten. Baidoo schien aber schon früh die Weichen zu stellen. Der Ghanaer kam mit etwas Glück an den Ball und ließ Ferencvaros-Goalie Denes Dibusz mit einem schwachen, aber platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze keine Chance. Die eigentlich bessere Position hatte kurz danach Alajbegovic, der aber das Tor verfehlte (16.).
Schlager als Elferkiller
Ferencvaros versteckte sich zwar nicht, Salzburg ließ aber kaum etwas zu. Die einzige echte Chance vor der Pause resultierte aus einem unabsichtlichen Handspiel von Innenverteidiger Jacob Rasmussen, das Schlager aber sofort vergessen machte. Wie schon gegen Lyon wurde er zum Elferkiller, der Salzburger streckte sich beim flachen Schuss von Varga erfolgreich.
Neun Minuten, drei schwere Patzer
Eigentlich schien alles angerichtet für den ersten Salzburger Sieg in der laufenden EL-Ligaphase, einmal mehr offenbarte die Hintermannschaft aber eklatante Schwächen und bezahlte dafür innerhalb weniger Minuten teuer. Zuerst verschätzte sich Außenverteidiger Frans Krätzig bei einer Hereingabe auf Varga, der im Fünfer volley zum Ausgleich einschoss. Dann war es das vernachlässigte Defensivzentrum, wo Zachariassen unbedrängt einköpfeln konnte. Und schließlich hatte Joane Gadou nach einem Ballverlust im Mittelfeld beim weiten Pass in die Spitze Yusuf etwas aus den Augen verloren und konnte das Solo des Nigerianers nicht mehr stoppen. Schlager war einmal mehr chancenlos.
Mehrere Chancen auf 3:3 vergeben
Dass es noch einmal spannend wurde, lag an Vertessen und dessen Anschlusstreffer nach Assist von Sota Kitano. Moral, Willen, aber auch die Mittel für zumindest einen Punkt wären vorhanden gewesen. Die Riesenchance auf das 3:3 kam gleich im Doppelpack daher, blieb aber ungenutzt. Erst rettete Dibusz gegen Alajbegovic, Sekunden später beförderte Vertessen den Ball per Kopf aus Kurzdistanz über das Tor (75.). Gegen Ende musste dann aber noch einmal Schlager gegen Lenny Joseph eingreifen (88.). Auf der anderen Seite scheiterte Gadou aus wenigen Metern kläglich (90.).
Europa-League – Ligaphase, 3. Runde:
FC Red Bull Salzburg – Ferencvaros Budapest 2:3 (1:0). Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 8.342, SR Kikacheishvili (GEO)
Tore: 1:0 (13.) Baidoo 1:1 (50.) Varga 1:2 (56.) Zachariassen 1:3 (58.) Yusuf 2:3 (72.) Vertessen
Anm: Schlager parierte einen Elfmeter von Varga (22.)
Salzburg: Schlager – Lainer, Gadou, Rasmussen, Krätzig (82. Trummer) – Yeo (63. Vertessen), S. Diabate, Kjaergaard (63. Kitano) – Baidoo (75. Bischoff), Ratkov (75. Onisiwo), Alajbegovic
Ferencvaros: Dibusz – Gartenmann, Raemaekers, Cisse – Makreckis, Zachariassen, Otvos, Kanichowsky (78. Keita), Cadu (78. O‘Dowda) – Varga (84. Levi), Yusuf (72. Joseph)
Gelbe Karten: keine bzw. Zachariassen, Raemaekers, O‘Dowda
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